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Schönberg Ein Überlebender aus Warschau: Musikbeispiele
Arnold Schönberg
Aufführungsdauer: 7:15 Minuten

Die Zwölftonreihe In der Zwölftonreihe sind drei Dreiklänge erkennbar, wovon dem übermäßigen Dreiklang im Werk eine musikalische Bedeutung zukommt.

 


Takte 1-3
Mit einem Fanfaren-Motiv in der Trompete beginnt das Werk. Es ist dies ein markantes Motiv, das durch den Rhythmus und die Intervallfolge ein charakteristisches Profil erhält. Dieses Motiv ist ein thematischer Einfall und in der Reihe bereits vorgegeben. Im Verlauf des Werkes kommt dann der Reihe, durch die Wiederholung der Intervallkonstellationen, die Funktion eines Motivs zu, das den Zusammenhang der Musik sichert. Dieses Fanfaren-Motiv kehrt im Verlauf des Werkes mehrere Male wieder. 

Takte 12-13
Hier tritt erstmals die charakteristische Notenschrift für den Erzähler (Narrator) in Schönbergs Werk „Ein Überlebender aus Warschau“ auf. Der Interpret ist an keine bestimmte Tonhöhe gebunden, trotzdem kann er Höhen und Tiefen aus dem Notenbild klar unterscheiden.

Takte 18-21
Hier erklingt der Beginn der Schma Jisrael-Melodie. Das Werk schließt mit dieser Melodie, die von einem Männerchor gesungen und unisono von der 1. Posaune begleitet wird. 

Takte 25-28
Das Fanfarenmotiv des 1. Taktes übt hier die Funktion eines Leit- und Erinnerungsmotivs aus. Der Charakter des Motivs ist in der Reihe vorgezeichnet. Schönberg selbst meint, dass die Reihe ein Einfall und nicht ein Konstruktionsgebilde zu sein hat. 

Takte 31-35
Das Fanfarenmotiv ist der Träger des musikalischen Geschehens. Auch ohne Kenntnis der Reihenstruktur erschließt sich dem Hörer die Dichte und Intensität des Ausdrucks in diesem Werk. Gerade der Text ist oft eine emotionale Hilfe im Verstehen des Werkes.

Takte 38-42
Ein Motiv im Xylophon, musikalisch gedeutet ist dies ein übermäßiger Dreiklang, bleibt durch 4 Takte hindurch unverändert. In der Militär- und Baßtrommel erklingt ein Rhythmus, der zur Darstellung der Erregung dient. Der Erzähler wechselt, um die Wirkung zu verstärken, von der englischen in die deutsche Sprache und imitiert den Befehlston der Besatzer.

Takte 80-89
Die Dichte des musikalischen Ausdrucks verstärkt sich und geht über in die Schma Jisrael Melodie, die von einem Männerchor gesungen und von der 1. Posaune begleitet wird. Die Schma Jisrael Melodie gehorcht den Prinzipien der Zwölftontechnik. Trotz der Konsequenz des zwölftönigen Kompositionsprinzips bleibt der schöpferischen Phantasie jede Freiheit erhalten.

Takte 95-99
Der Schluß  des Werkes weist auf den Beginn des Werkes hin. Alle Stimmen des Orchesters bringen die untransponierte Grundreihe, und zwar bis zum 6. Ton.

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