Die Bezeichnung Streichquartett meinte zunächst nur
die Besetzung mit zwei Violinen, Viola und Violoncello.
Daraus entstand eine neue Satzart: Die vier Stimmen sind
hier im Gegensatz zum barocken Trio gleichwertig - daher
der oft zitierte Vergleich mit vier vernünftig
miteinander diskutierenden Menschen. Ursprünglich
war es für musizierende Dilettanten komponiert
worden, entwickelte sich dann aber zu einer der
anspruchsvollsten musikalischen Gattungen, die nicht nur
im kleinen Kreis, sondern auch im Konzertsaal
aufgeführt wurde.
Das gewählte Quartetto
I B-Dur stammt von Matthias Georg Monn (1717 - Wien -
1750) und stellt wohl eines der frühesten bekannten
Werke dieser Gattung dar. Die zweisätzige Form
(Adagio-Fuge) ist noch eindeutig traditionsverhaftet,
doch weist die mitkomponierte Dynamik mit ihren Effekten
bereits in die Zukunft. (E. Stadler)
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