 Bild a)
|  Bild b)
|  Bild c)
|  Bild d)
|  Bild e)
|  Bild f)
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Die Abbildungen a-f zeigen Herkules und Orpheus,
tanzende Knaben, eine Mänade und eine Muse, die zum Teil auch
Musikinstrumente halten. Die gezeigten Darstellungen stehen in enger
Verbindung mit dem Dyonisos-Kult: Der Tanz soll zur Ekstase (=
Weltentrückung)
führen, womit erklärbar ist, warum diese
Figuren so häufig für Grabreliefs verwendet
wurden. Hier hat sich eine Wandlung vom
Ekstatisch-Orgiastischen zu bestimmten
Jenseits-Vorstellungen vollzogen. Die Abbildungen im
einzelnen:
a) Herkules wird hier als Führer der Musen
dargestellt (Herkules musarum) - Kraft und Schönheit
verbindend. Der Reliefstein aus weißem Marmor wurde
wahrscheinlich bei einem Grabmal verwendet (2. Jh. n.
Chr.) und befindet sich heute auf Schloß Seggau.
b) Die Abbildung zeigt einen tanzenden und den Aulos (=
Doppelrohrblasinstrument) spielenden Satyr auf einem
reliefierten Marmorblock auf Schloß Seggau (2.-4.
Jh. n. Chr.).
c) Ebenfalls auf Schloß Seggau befindet sich ein
Relief, das eine tanzende Mänade mit Tympanon (=
eine Rahmentrommel) darstellt (2.-4. Jh. n. Chr.).
d) Das Relief der Muse des Saitenspiels befindet sich
ebenfalls in der Kirche St. Johann bei Herberstein (3.
Jh. n. Chr.).
e) Dieser tanzende Knabe stammt ursprünglich aus
dem Eckstück eines römischen Grabdenkmals und
ist heute in der Außenmauer der Kirche St. Johann
bei Herberstein eingemauert.
f) Die Großreliefplatte mit dem sogenannten Ennser
Orpheus wurde um 400 einem römischen Grab entnommen und bei einem
frühchristlichen Steinkistengrab als Deckel wiederverwendet, wobei das
Relief sich auf der Innenseite befand, die Hoffnung auf Vergebung der
Sünden durch die Macht der Musik widerspiegelnd. (E. Stadler)
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