Zu den wenigen Emigranten, denen das Glück eines 
Neubeginns in Europa zuteil wurde, zählt der 
Operetten- und Hollywood-Komponist Oscar Straus (1870 
Wien - 1954 Bad Ischl). 1950 begegnete der greise 
Komponist in Paris zufällig Max Ophüls, der 
endlich seinen Film-Plan, Schnitzlers Reigen mit 
Straus-Musik zu begleiten, realisieren konnte. Straus 
suggerierte mit dem Reigen-Walzer die dekadente 
Atmosphäre des Sujets und aktualisierte damit die 
Tonsprache seiner Jugend (Abbildung, Straus in jungen 
Jahren). Daß dem  Reigen-Walzer (Beispiel, 
Hauptthema des Walzers) über den Film 
hinausreichende Popularität zuteil wurde, liegt an 
seiner Fähigkeit, das Walzer-Idiom in die Dimension 
eines scheinbar überzeitlichen Ausdrucksmittels zu 
transferieren. (M. Saary)
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