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ZuckerindustrieZuckerindustrie: Vor Einführung des Zuckerrübenanbaus in Österreich wurde Rohrzucker aus Indien importiert, und die heimische Zuckerindustrie beschränkte sich auf die Raffinade. Unter Maria Theresia wurde 1750 die 1. österreichische Zuckerfabrik im Freihafen Fiume gegründet. Nach 1810 setzte die Umstellung auf Rübenzucker ein, und das Marchfeld entwickelte sich zum Hauptanbaugebiet (Zuckerfabriken in Dürnkrut, Leopoldsdorf und Hohenau). Einen starken Aufschwung nahm die Zuckerindustrie in der Franzisko-josephinischen Epoche, die Schwerpunkte lagen in den Sudetenländern. Zucker wurde ein wichtiger Exportartikel der österreichisch-ungarischen Monarchie. Von den 218 Fabriken lagen nur 6 auf dem Boden des heutigen Österreich: Dürnkrut (errichtet 1867), Hohenau (1868), Leopoldsdorf (1867) und Bruck an der Leitha (1909) in Niederösterreich sowie Hirm und Siegendorf im Burgenland (1852). In der 1. Republik wurden neue Fabriken in Enns (1929) und Tulln (1937) errichtet. 1994 wurden die 3 noch bestehenden Zuckerfabriken in Tulln, Leopoldsdorf und Hohenau unter der AGRANA Beteiligungs-AG zusammengefasst, die im Stärkebereich noch 2 Fabriken in Gmünd und Aschach besitzt. Die Zuckerproduktion lag in der Saison 1997/98 bei rund 483.900 t. Die jährliche Produktionsmenge ist witterungsabhängig, wobei vor allem heiße, trockene Sommer eine geringere Erntemenge zur Folge haben. Die Zuckerkampagne läuft in Österreich von Oktober bis Jänner.
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