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Vorauer Handschrift - Vyslozil, Wolfgang (7/27)
Vordernberg Vorderstoder

Vorderösterreich


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Der Verlust Vorderösterreichs.




Vorderösterreich (auch Vorlande), Bezeichnung für die Besitzungen der Habsburger im Westen des Reichs: in der Schweiz (unter anderem Aargau, Thurgau, Zürichgau), in Schwaben und im Elsass (Sundgau). 1368 unterstellte sich Freiburg im Breisgau den Habsburgern und wurde zum politischen und geistigen Mittelpunkt von Vorderösterreich. Nur lose mit Vorderösterreich verbunden waren die Landvogteien im Unterelsass und der Ortenau und seit 1572 die schwäbischen Herrschaften (Burgau, Hohenberg, Nellenburg, Tettnang und die oberschwäbische Landvogtei); vorübergehend (1752-82) gehörte auch Vorarlberg zu Vorderösterreich. Die Schweizer Stammbesitzungen der Habsburger ("Vorlande") gingen bereits früh verloren: nach den Niederlagen der habsburgischen Herzöge am Morgarten (Leopold I., 1315), bei Sempach (Leopold III., 1386) und bei Näfels (Albrecht III., 1388). 1415 verloren sie infolge der Ächtung Herzog Friedrichs IV. den Aargau, 1458 Rapperswil, 1460 den Thurgau, 1467 Winterthur. Mit dem Erwerb von Tirol und schließlich ganz Vorarlberg hatten die Habsburger die Territorialverbindung Österreichs mit Vorderösterreich erreicht. Als der eigentliche Begründer Vorderösterreichs gilt Leopold III. durch den Neuberger Teilungsvertrag (1379). 1490 wurde die vorländische Regierung mit dem Sitz in Ensisheim (Elsass) der von Maximilian I. geschaffenen Zentralverwaltung für Tirol und die Vorlande (Sitz in Innsbruck) unterstellt; ab 1651 war Freiburg im Breisgau Regierungssitz von Vorderösterreich. Im Westfälischen Frieden 1648 mussten die Habsburger ihre Besitzungen im Elsass an Frankreich abtreten, im Pressburger Frieden 1805 (endgültig 1815) alle übrigen Gebiete von Vorderösterreich an Baden, Württemberg und Bayern. Auf dem Wiener Kongress 1815 verhandelte man darüber, ob Österreich für den vorgesehenen Verzicht auf Salzburg den Breisgau (im "Einklang mit den Wünschen der dortigen Bevölkerung") erhalten sollte. Doch scheiterten diese Pläne; der Breisgau kam endgültig an Baden, die linksrheinische Pfalz an Bayern; dafür erhielt Österreich den größten Teil von Salzburg.


Literatur: P. Stadler, Vorderösterreich, 1932; O. Stolz, Geschichtliche Beschreibung der ober- und vorderösterreichischen Länder, 1943; Vorderösterreich, herausgegeben von F. Metz, 2 Bände, 1959.


 
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