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VolksbüchereienVolksbüchereien, im Gegensatz zu wissenschaftlichen Bibliotheken öffentliche oder private Leihbüchereien, die ab zirka 1870 vor allem durch politische oder kirchliche Vereine, in der Zwischenkriegszeit von Gewerkschaften, vereinzelt auch von Gemeinden (Wiener Neustadt) gegründet wurden. Die Arbeiterbüchereien in Wien wurden 1934/35 kommunalisiert. Nach 1938 traten anstelle von Vereinsbüchereien viele neue Gemeindebüchereien, die nach 1945 weitergeführt und ausgestaltet wurden (Freihandsystem). Daneben unterhalten das kirchliche Borromäuswerk, Gewerkschaften und Arbeiterkammern Volksbüchereien, die im 1948 gegründeten "Verband österreichischer Volksbüchereien" zusammengeschlossen sind. Dazu gehören Großbüchereien (teilweise mit Zweigstellen und Bücherbussen) und Kleinbüchereien, die durch Wanderbüchereien des Bundes unterstützt werden. 1993 gab es einschließlich Zweigstellen insgesamt 2171 Volksbüchereien mit 8,945.000 Medien und rund 937.350 Lesern pro Jahr, die 14,408.230 Bände entlehnten. Die Aus- und Weiterbildung der Volksbibliothekare erfolgt durch Kurse, die durch Unterrichtsministerium, Städte-, Gemeindebund und Büchereiverband veranstaltet werden. Seit den 80er Jahren werden zunehmend auch Tonbandkassetten und Videobänder in Volksbüchereien aufgenommen.
Literatur: A. Pfoser, Die Wiener Städtischen Büchereien. Zur Lesekultur in Österreich, 1994.
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