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Villacher WerkstättenVillacher Werkstätten, bedeutende Kärntner Schnitzwerkstätten der Spätgotik, besonders bekannt durch zahlreiche qualitätvolle Flügelaltäre, die bis über die Grenzen Kärntens hinaus Verbreitung fanden. Die ältere Villacher Werkstätte (um 1485-1500) ist schwerer zu fassen, ihr Hauptmeister war wahrscheinlich der 1497 urkundlich erwähnte L. Tausman. Werke sind in Kärnten unter anderem die Flügelaltäre in Ossiach (um 1510), Friesach (Deutschordenskirche, 1510/15) und Maria Gail (1510/15). Die jüngere Villacher Werkstätte stand um 1510-30 in Hochblüte. Ihre Arbeiten sind durch harmonischen, lieblichen Schwung der Körper und Falten, durch frische Farbigkeit sowie durch Anklänge an italienische Renaissanceformen, später auch durch wuchernde Ornamentik gekennzeichnet. Flügelaltäre dieser vielbeschäftigten Werkstätte, deren Hauptmeister wahrscheinlich der in St. Lambrecht (Steiermark) in den Jahren 1503, 1511 und 1523 genannte Meister Heinrich war, befinden sich in Kärnten unter anderem in Seltschach (um 1514), Althofen (um 1511/20), Maria Elend im Rosental (um 1516), Maria Saal (um 1520/22, so genannter "Arndorfer Altar") und St. Wolfgang ob Grades (um 1520) sowie in St. Lambrecht (Steiermark, unter anderem Nothelferaltar, 1523?) und im Joanneum in Graz (um 1525, so genannter "Fohnsdorfer Altar"). Literatur: Kärntner Kunst des Mittelalters, Ausstellungskatalog, Österreichische Galerie und Kärntner Landesgalerie in Klagenfurt 1970/71; O. Demus, Die spätgotischen Altäre Kärntens, 1991.
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