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Strasser, Peter - Streissler Erich (13/25)
Strauß, Johann, Vater Strauß, Josef

Strauß, Johann, Sohn


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Johann Strauß Sohn. Gemälde von F. Lenbach, 1895 (Historisches Museum der Stadt Wien).




Strauß, Johann, Sohn, * 25. 10. 1825 Wien, † 3. 6. 1899 ebenda, Komponist, Kapellmeister, "Walzerkönig"; Sohn von Johann Strauß Vater, Bruder von Josef Strauß und Eduard Strauß. Obwohl ihm der Vater den Musikerberuf verboten hatte, wurde sein Talent von der Mutter Anna (geborene Streim) mit Nachdruck unterstützt. Nach Theorie- und Kompositionsstudien beim Kapellmeister an St. Stephan J. Drechsler erwarb Strauß die "Musiklicenz" zur Gründung eines eigenen Orchesters. Am 15. 10. 1844 debütierte er erfolgreich mit seiner Kapelle in Dommayers Casino in Hietzing und war bald der gefährlichste Konkurrent seines Vaters. Nach dem Tod des Vaters 1849 wurden beide Kapellen vereinigt. Trotz seiner hohen Popularität musste Strauß wegen "revolutionärer Umtriebe" 1849-63 auf den Titel "Hofballmusikdirektor" warten (sein Nachfolger in dieser Funktion wurde sein Bruder Eduard Strauß). Einige groß angelegte Konzertreisen quer durch Europa ab 1856 führten zu einer "Strauß-Hysterie", einem Phänomen, das sich bei der Amerikareise 1872 wiederholte. Strauß war 3-mal verheiratet (Henriette Treffz, Ernestine Henriette Angelika Dittrich, Adele Strauß geborene Deutsch); mit J. Brahms verband ihn eine lange Freundschaft.

Unter dem Eindruck der offenbachschen Operetten im Wiener Carltheater begann Strauß mit der Komposition von Bühnenwerken (er selbst verwendete die Bezeichnung "Komische Oper", nicht "Operette"). Die erste Strauß-Operette kam 1871 zur Uraufführung. Mit "Die Fledermaus" (1874) und "Der Zigeunerbaron" (1885) erreichte das goldene Zeitalter der Operette, dessen Hauptkomponist Strauß ist, seinen Höhepunkt. Strauß baute seine Operetten über bewährten Tanzmelodien auf (Walzer, Galopp, Polka, Marsch, Csardas), doch schlechte Libretti und eine immer stärkere Konkurrenz ließen ihn oft vergeblich auf Erfolg warten. Strauß erhob die Tanzmusik des Biedermeier zur Kunstform, nicht nur den Wiener Walzer, der durch Einleitungen und Überlänge manchmal fast untanzbar wurde, sondern auch Polka, Galopp, Quadrille und Marsch. Die rasche Verbreitung des Wiener Walzers durch Strauß führte dazu, dass bis heute Österreich mit dieser Musik identifiziert wird (der "Donauwalzer", 1867, gilt als heimliche Hymne Österreichs).


Weitere Werke: Walzer: Künstlerleben, 1867; G´schichten aus dem Wienerwald, 1868; Wiener Blut, um 1872; Rosen aus dem Süden, 1880; Frühlingsstimmen, 1883; Kaiserwalzer, 1889. - Polkas, Märsche und Quadrillen. - 18 Operetten: Indigo, 1871; Cagliostro in Wien, 1875; Das Spitzentuch der Königin, 1880; Eine Nacht in Venedig, 1883; Wiener Blut, 1899.

Literatur: A. Witeschnik, Die Dynastie Strauß, 1958; J. Eduard, J. Strauß Vater und Sohn, 1960; F. Endler, Das Walzer-Buch, 1975; M. Prawy, J. Strauß, 1975 und 1991; F. Mailer, J. Strauß, 1977; J. Strauß Sohn, Leben und Werk in Briefen und Dokumenten, 1983ff.; O. Brusatti, J. Strauß, Ausstellungskatalog, Historisches Museum der Stadt Wien, 1999; R. Dachs, J. Strauß. "Was geh´ ich mich an?!", 1999; W. Sinkowicz und H. Knaus, J. Strauß, 1999.


Verweise auf andere Alben:
Musik-Kolleg: Johann Strauß

 
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