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Slatin, Rudolf Karl - Söding (14/25)
Slowenen Smaragd

Slowenien - Österreich


Slowenien - Österreich: Zu den so genannten deutschen Erbländern der Habsburger gehörten auch die Gebiete des jetzigen Slowenien; der Osten war Teil des Herzogtums Steiermark, der Westen die Markgrafschaft Krain. Für die Habsburgermonarchie besaß Slowenien verkehrsgeographisch einen wichtigen Stellenwert: die meistbefahrene Straße von Wien zur Adria und nach Italien sowie die Südbahn nach Triest führten über Marburg und Laibach. Während die Städte besonders von Deutschsprachigen bewohnt waren, lebten in den Landgebieten vor allem Slowenen. Ende des 15. Jahrhunderts und 1515 kam es zu Bauernaufständen, weil der Landesherr aus der Sicht der Bevölkerung seine Schutzpflicht gegen die Türken vernachlässigte. Im 16. Jahrhundert wurde von Primus Truber die Bibel ins Slowenische übersetzt, um die Reformation zu fördern; Ende des 18. Jahrhunderts wurde die slowenische Sprache und Kultur bewusst zu neuem Leben erweckt.

Mitte des 19. Jahrhunderts setzten nationale Strömungen mit dem Ziel einer slowenischen Verwaltungseinheit ein, die um 1900 zu starken Gegensätzen führten. Wegen geplanter slowenischer Parallelklassen des Gymnasiums von Cilli (Celje) wurde 1895 die Regierung A. Windisch-Graetz gestürzt. Am 28. 10. 1918 erklärte der slowenische Nationalrat die Loslösung aus dem bisherigen Staatsverband und die Vereinigung mit Kroaten und Serben zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS-Staat, ab 1931 Königreich Jugoslawien). Nachdem auf die Südsteiermark und Teile Kärntens Anspruch erhoben worden war, erfolgte die militärische Besetzung; im Kärntner Abwehrkampf setzte sich aber Österreich durch, auch durch die Volksabstimmung von 1920 blieb die Einheit des Landes Kärnten bewahrt. Nach 1941 wurden die ehemalige Untersteiermark und Oberkrain (ohne Laibach) von der Steiermark und Kärnten, Unterkrain und Laibach von Italien verwaltet. Der besonders starke Partisanenkrieg in Slowenien hatte seinen Grund auch in Aussiedlungen, die von den Nationalsozialisten durchgeführt oder geplant wurden. Nach 1945 erhob Jugoslawien Anspruch auf Teile von Kärnten und wurde dabei bis zu Titos Bruch mit der Sowjetunion 1948 von dieser unterstützt. Im Staatsvertrag wurden 1955 die Rechte der in Österreich lebenden Slowenen verankert. Seit 1991 ist der neu gegründete Staat Slowenien (20.254 km2, 1,996 Millionen Einwohner) der südslawische Nachbar Österreichs.


Literatur: B. Reisp, Die Anfänge der slowenischen Wiedergeburt, in: Österreich zur Zeit Josephs II., Ausstellungskatalog, Melk 1980.


 
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