![]() Hinweis: Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU. Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.
Schwaz© Copyright Wappen von Schwaz. Schwaz, Tirol, Bezirk Schwaz, Stadt, 545 m, 12.657 Einwohner (1981: 10.929 Einwohner), 20,21 km2, auf dem Schuttkegel des Lahnbachs, an dessen Mündung in den Inn, am Fuß des Kellerjochs. - Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, Bezirksforstinspektion, Krankenhaus, Frundsberg-Kaserne, Arbeitsmarktservice, Finanz-, Vermessungs- und Kulturbauamt, Wirtschaftskammer, WIFI, Arbeiterkammer, Gebietskrankenkasse, Familien- und schulpsychologische Beratungsstellen, Lebenshilfe, Drogenberatungs- und -therapiezentrum, evangelisches Erholungsheim, türkisch-islamische Gemeinde, Bundesrealgymnasium und Bundesoberstufenrealgymnasium, Paulinum (Bischöfliches Gymnasium und Studienheim), Handelsakademie, kaufmännische Berufsschule, Fachschule für wirtschaftliche Berufe, Haushaltungsschule und Sozialpädagogisches Zentrum St. Martin, philosophisch-theologische Lehranstalt der Franziskaner, Religionspädagogische Akademie, Bücherei, Sporthalle, Fernheiz- und Wasserwerk; 6046 Beschäftigte (1991), davon rund 55 % im Dienstleistungssektor (persönliche, soziale und öffentliche Dienste, Handel, Geldwesen), Fremdenverkehr (42.546 Übernachtungen); Bergbau Falkenstein der Montanwerke Brixlegg (Gewinnung von Kies und Dolomitsplit), Fabriken für Schleifmittel, Lack, Tabak und Kühlmaschinen. - Bereits in der Bronzezeit ein Zentrum des Kupferbergbaus, urkundlich 930 als "Suazes", im 15. und 16. Jahrhundert Blüte infolge der Aufnahme (um 1410) des Silber- (am Falkenstein) und Kupferbergbaus ("Alte Zeche"), um 1500 bereits 20.000 Einwohner, höchste Ausbeute um 1523 (1500-29 auf 346 t Silber und 22.400 t Kupfer geschätzt) mit 7400 Knappen (1554) am Falkenstein, im späteren 16. Jahrhundert Niedergang, heute Schaubergwerk. Stadterhebung 1899. - Schwaz wird überragt von der Burg Freundsberg (urkundlich 1174/78) mit zum Teil romanischem Wohnturm (Bauteile 12.-15. Jahrhundert, Fresken um 1475, Heimatmuseum); in der Burg Schlosskapelle mit Säulenaltar von 1637 und bemalter Papierkrippe (um 1760 von C. A. Mayr); spätgotische Pfarrkirche (1460-78), 4-schiffige Hallenkirche mit Nordturm und 5-stöckigem gotischen Dachstuhl mit Dach aus 15.000 Kupferplatten (1508-10), 1728-30 barockisiert, 1908/09 regotisiert, neugotischer Hochaltar (1913), Glasgemälde (frühes 16. Jahrhundert), im Turm (1910) Glocke "Maximiliana" (1503); an der nördlichen Friedhofsmauer gotische Totenkapelle (erbaut 1504-06 von C. Reichartinger) mit gotischem Flügelaltar; spätgotische Franziskanerkirche und -kloster (1507-15 von C. Reichartinger), Kreuzgang mit Freskenzyklus (1519-26), dem bedeutendsten Zeugnis spätgotischer Wandmalerei in Nordtirol; Spitalskirche (1515-42); barockisierte gotische Martinskirche; Rathaus (1505-10) mit Fassadenfresken (1760) von C. A. Mayr und Arkadenhof; Palais Tannenberg-Enzenberg (Barockumbau 1700-05); Fugger-Wohnhaus (1520-25, seit 1841 Kloster der Franziskaner Tertiarinnen); neugotischer Ansitz Friedheim; Haus der Völker (Museum für Kunst und Ethnographie). Literatur: Stadtgemeinde Schwaz (Hg.), Heimatbuch der Stadt Schwaz, 1948; R. von Klebelsberg und andere, Schwaz-Buch, 1951; E. Egg, Die Silberstadt Schwaz, 21966; Österreichisches Städtebuch Band V, Teil 1, Die Städte Tirols, 1980; E. Egg und andere, Stadtbuch Schwaz, 1986; H. Andreatta und K. Kandler, Schwaz. Porträt einer Tiroler Bezirksstadt, 1993. Verweise auf andere Alben:
|