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Schieferzone - Schinderling (18/25)
Schild, Ewald Schilling, Währung

Schilfrohr


Schilfrohr (Phragmites communis), ausdauerndes Gras mit scharfrandigen Blättern, bis 4 m hoch, Vorkommen in bis zu 2 m tiefem Wasser; die jungen Sprosse sind essbar. Schilfrohr bedeckt zirka 180 km2 (in Österreich zirka 100 km2 des Neusiedler Sees. Schilfnutzungsverbot besteht nur im Nationalpark und in den Naturschutzgebieten rund um Vogelbrutstätten. Da kaum noch Stukkaturmatten in Österreich erzeugt werden (Purbach, Rust), werden nur noch 10-15 % der Schilfrohrfläche im Winter geerntet. Eine stärkere Nutzung bis hin zur Verwendung als nachwachsender Rohstoff wäre aus biologischer Sicht wünschenswert. Heute wird nur noch von wenigen Schilfbauern auf 1,6 m abgelängtes Schilfrohr hauptsächlich zum Dachdecken verwendet.

Im Schilfgürtel an der West- und Ostseite des Sees und in den Schilfinseln leben Schalenwild, Füchse, Bisamratten und vereinzelt noch Fischotter. Das Schilfrohr bietet Wasser- und Sumpfvögeln reiche Nistgelegenheiten (unter anderem Purpur-, Silber- und Graureiher, Löffler und Graugans). Die Zufahrt vom Seeufer zur offenen Wasserfläche ermöglichten die "Schluichten" (in den Schilfgürtel geschnittene Kanäle), die aber meist verlandet sind. Ihre Reaktivierung könnte den Wasseraustausch mit den Laichplätzen verbessern.


Literatur: J. Werner, Fischerei- und Schilfwirtschaft am Neusiedler See, 1992.


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Schilfrohrgewinnung im Burgenland, 30er Jahre.

 
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