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Lammasch, Heinrich© Copyright Heinrich Lammasch. Foto. Lammasch, Heinrich, * 21. 5. 1853 Seitenstetten (Niederösterreich), 6. 1. 1920 Salzburg, Politiker und Jurist. Universitätsprofessor in Innsbruck (1885) und Wien (1899); letzter Ministerpräsident der österreichisch-ungarischen Monarchie (27. 10.-11. 11. 1918). Lammasch war Berater von Erzherzog Franz Ferdinand, verfasste 1906-12 den (nicht Gesetz gewordenen) Entwurf eines neuen österreichischen Strafgesetzes, gehörte der Internationalen Friedensbewegung an und war Mitglied des Internationalen Schiedsgerichtshofs im Haag (dreimal dessen Präsident). Lammasch war Angehöriger der pazifistischen "Meinl-Gruppe" (J. Meinl), Mitglied der österreichischen Delegation für den Friedensschluss von Saint-Germain (1919) und Gegner des Anschlusses. Er trat für ein neutrales und unabhängiges Österreich ein. Werke: Die Auslieferung wegen politischer Verbrechen, 1884; Auslieferungspflicht und Asylrecht, 1887; Grundriß des österreichischen Strafrechts, 1899; Das Völkerrecht nach dem Krieg, 1917; Der Friedensverband der Staaten, 1919; Der Völkerbund, 1919; Europas 11. Stunde, 1919. Literatur: G. Oberkofler, H. Lammasch, 1993; Österreichisches Biographisches Lexikon; Neue Deutsche Biographie.
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