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Jandl, ErnstJandl, Ernst, * 1. 8. 1925 Wien, 9. 6. 2000 ebenda, bedeutender experimenteller Lyriker, Hörspiel- und Dramenautor. Studierte Germanistik und Anglistik in Wien, 1949-79 Gymnasiallehrer ebenda, ab 1954 Freundschaft mit F. Mayröcker. Den Durchbruch erzielte Jandl 1966 mit dem Gedichtband "Laut und Luise", aus dem Gedichte wie "schtzngrmm" und "lichtung" große Bekanntheit erreichten. Beeinflusst von Expressionismus und Dadaismus sowie von der Wiener Gruppe und der Konkreten Poesie, entwickelte Jandl vielfältige experimentelle Formen, wobei auch die eigene ausdrucksstarke Rezitation eine besondere Rolle spielte. Sprachspiel und Sprachverfremdung ("verhunzte Sprache") sind bei Jandl Mittel, um das "beschädigte Leben" in all seinen Defiziten vorzuführen ("wien heldenplatz"). Innovativ wirkte Jandl auch auf dem Gebiet des Hörspiels ("Fünf Mann Menschen", 1971, mit F. Mayröcker) und des Dramas ("Aus der Fremde", Uraufführung 1979). Mitglied des Forums Stadtpark, Mitbegründer der Grazer Autorenversammlung und 1983-87 deren Präsident. Hörspielpreis der Kriegsblinden 1968, Großer Österreichischer Staatspreis und G.-Büchner-Preis 1984, Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1990, Kleist-Preis 1993 und andere. Weitere Werke: Lyrik: Andere Augen, 1956; Hosi-Anna!, 1966; sprechblasen, 1968; wischen möchten, 1974; die bearbeitung der mütze, 1978; der gelbe hund, 1980; augenspiel, 1981; falamaleikum, 1983; selbstporträt des schachspielers als trinkende uhr, 1983; im delikatessenladen, 1988; idyllen, 1989; der beschriftete sessel, 1991; Stanzen, 1992. - Drama: Die Humanisten, 1977 (auch Hörspiel). - Ausgaben: Gesammelte Werke, Gedichte, Stücke, Prosa, 3 Bände, herausgegeben von K. Siblewski, 1985; Poetische Werke, 11 Bände, 1997-99. Literatur: E. Jandl Materialienbuch, herausgegeben von W. Schmidt-Dengler, 1982; E. Jandl - Daten, Texte, Bilder, herausgegeben von K. Siblewski, 1990; V. Kaukoreit (Redaktion), E. Jandl, 1996; K. Siblewski, A komma Punkt - E. Jandl. Ein Leben in Texten und Bildern, 2000; M. Vogt (Hg.), "Stehn Jandl gross hinten drauf". Interpretationen zu Texten E. Jandls, 2000.
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