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HeimatHeimat, Ort oder Gebiet, zu dem eine durch Herkunft bedingte Verbundenheit besteht. Heimatgefühl entwickelt sich als Ergebnis der ersten Kindheits- und Jugenderfahrungen. Erwachsene können bei einem Wechsel des Wohnorts (im In- und Ausland) eine Wahlheimat finden. Der Heimatgedanke ist bei Menschen in beziehungsarmen Gegenden stärker ausgeprägt als in städtischer Umgebung mit hoher Mobilität. In Phasen persönlicher Krisen vermittelt die Heimat ein (zumindest scheinbares) Gefühl der Sicherheit. Früher garantierte das Heimatrecht (in Österreich bis 1939) auch einen Versorgungsanspruch bei Verarmung. Ein zu stark ausgeprägtes Heimatgefühl verhindert jedoch das Verständnis großräumiger Strukturen und kann zur Intoleranz gegenüber anderen Regionen oder Völkern führen. Der soziale Umbruch Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts war von einer starken Welle der Heimatideologie begleitet, die von den Nationalsozialisten aufgenommen wurde. Nach 1945 war der Begriff verpönt. In den letzten Jahrzehnten erfuhr er im Zusammenhang mit Umwelt- und Landschaftsschutz sowie neuen Migrationsbewegungen wieder Aktualität. Literatur: H. Bausinger, Heimat heute, 1984; S. Pötscher, Das Phänomen Heimat, 1990.
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