TU Graz

Hinweis:

Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU.

Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.

https://austria-forum.org Impressum

bm:bwk
Österreich Lexikon
Österreich Lexikon
home österreich-alben suchen annotieren english
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Handarbeiten für Mädchen - Hanf, Cannabis sativa (17/25)
Handfertigkeitsunterricht Handkuss

Handke, Peter


© Copyright

Peter Handke. Foto.




Handke, Peter, * 6. 12. 1942 Griffen (Kärnten), Schriftsteller und Übersetzer, auch Filmautor und -regisseur. Brach das Jusstudium in Graz (1961-65) ab, als er erste literarische Erfolge ("Die Hornissen", 1966) erzielte. Nach wechselnden Wohnsitzen in Österreich, Deutschland, Frankreich und den USA (1978/79) lebte Handke 1979-88 in Salzburg, seither wieder in Frankreich und Salzburg.

Handke wurde mit seinen frühen Werken zu einem wichtigen Vertreter sprachexperimenteller Literatur, der zeigte, "dass die Literatur mit der Sprache gemacht wird, und nicht mit den Dingen, die mit der Sprache beschrieben werden". In der Folge formulierten seine Werke die Kritik an den traditionellen literarischen Formen in Lyrik, Prosa und Drama sowie den damit verbundenen Erwartungshaltungen der Leser bzw. Zuseher ("Publikumsbeschimpfung", 1966). Handke wandte sich gegen eine direkte gesellschaftskritische Ausrichtung der Literatur und stellte dem seinen sprachkritischen Ansatz gegenüber. In seiner weiteren Entwicklung vollzog Handke eine Rückwendung zum traditionellen Erzählen ("Wunschloses Unglück", 1972; "Der Chinese des Schmerzes", 1983; "Die Wiederholung", 1986), er setzte sich dabei besonders mit dem Werk A. Stifters auseinander, mit dem er auch wiederholt verglichen wurde. In seinem Essay "Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien" (1996) und seinem Drama "Die Fahrt im Einbaum oder Das Stück zum Film vom Krieg" (1999) stellte sich Handke auf die Seite Serbiens in den Kriegen auf dem Balkan. Preise: G.-Büchner-Preis 1973, Kafka-Preis 1979, Kulturpreis des Landes Kärnten 1983, Grillparzer-Preis 1983, Großer Österreichischer Staatspreis 1987 und andere. Seit 1996 Handke-Archiv in Griffen.


Weitere Werke: Romane und Prosa: Der Hausierer, 1967; Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt, 1969; Die Angst des Tormanns beim Elfmeter, 1970; Der kurze Brief zum langen Abschied, 1972; Falsche Bewegung, 1975; Die Stunde der wahren Empfindung, 1975; Die linkshändige Frau, 1976; Das Gewicht der Welt, 1977; Die Geschichte des Bleistifts, 1982; Nachmittag eines Schriftstellers, 1987; Versuch über die Müdigkeit, 1989; Versuch über den geglückten Tag, 1991; Versuch über die Jukebox, 1991; Abschied des Träumers vom 9. Land, 1991; Langsam im Schatten. Gesammelte Verzettelungen 1980-92, 1992; Mein Jahr in der Niemandsbucht, 1994; In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus, 1997; Unter Tränen fragend. Nachträgliche Aufzeichnungen von zwei Jugoslawien-Durchquerungen im Krieg, März und April 1999, 2000. - Dramen: Kaspar, 1968; Der Ritt über den Bodensee, 1970; Die Unvernünftigen sterben aus, 1973; Über die Dörfer, 1981; Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land, 1989; Die Stunde da wir nichts voneinander wußten, 1992; Zurüstung für die Unsterblichkeit, 1997. - Lyrik: Das Ende des Flanierens, 1980; Gedicht an die Dauer, 1986; Gedichte, 1987. - Übersetzungen, Hörspiele, Essays.

Literatur: R. Fellinger (Hg.), P. Handke, 1985; A. Haslinger, P. Handke. Jugend eines Schriftstellers, 1992; M. Maier (Hg.), Die Geographie des Menschen. Gespräche mit P. Handke und anderen, 1993; T. Deichmann, Noch einmal für Jugoslawien: P. Handke, 1998.


 
Hinweise zum Lexikon Abkürzungen im Lexikon
 
© Copyright Österreich-Lexikon

 

Suche nach hierher verweisenden Seiten
 
hilfe projekt aeiou des bm:bwk copyrights mail an die redaktion