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Handarbeiten für Mädchen - Hanf, Cannabis sativa (10/25)
Handelskammern Handelsministerium

Handelskompagnien


Handelskompagnien, privilegierte Gesellschaften, die nach den Ideen des Merkantilismus im 17. und 18. Jahrhundert den Handel mit dem Orient (Türkei) und nach Übersee tragen sollten.

Die 1. Orientalische Handelskompagnie entstand 1667. Sie exportierte Eisenwaren und Tuche, konnte ihre Tätigkeit bis Persien ausdehnen, ging aber im Türkenkrieg 1683 zugrunde. Als Folge des Friedens von Passarowitz von 1718, der den österreichischen Kaufleuten Freiheit des Handels und der Schiffahrt im Osmanischen Reich, Befreiung von Abgaben und die Anstellung von Konsuln ermöglichte, entstand 1719 in Wien eine 2. Orientalische Handelskompagnie, die den Donauhandel wieder aufnahm, sich auf die Freihäfen Triest und Fiume für den Handel mit Spanien, Portugal und Nordafrika stützen sollte, sich aber durch die Konkurrenz Venedigs und durch die Behinderungen auf den Landwegen nicht entfalten konnte. Sie fiel dem Bankrott eines Lotterieunternehmens zum Opfer.

1719 wurde in Ostende eine Ostindische Handelskompagnie errichtet, die Kolonien an der Gangesmündung (Banki Basar 1722), an der Ostküste Vorderasiens, an der Koromandelküste südlich von Madras (Sadatpatnam 1719) und in Kanton anlegte. Von England als Konkurrenz betrachtet, musste sie als Gegenleistung für die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion 1727 ihre Tätigkeit einstellen und wurde 1731 aufgelöst. Bis 1745 bestand sie noch als Kreditinstitut für den Indien- und Chinahandel weiter, da sich die indischen Stützpunkte bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts halten konnten.

1775 gründete der Holländer W. Bolts eine österreichisch-ostindische Handelskompagnie und errichtete an der Küste Südostafrikas sowie in Indien Forts und Faktoreien. Sie wurde 1780 in eine Asiatische Handelskompagnie mit Sitz in Triest umgewandelt und 1785 aufgehoben.


Literatur: J. Dullinger, Die Handelskompagnien Österreichs nach dem Oriente und nach Ostindien, in: Zeitschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 7, 1900; H. von Srbik, Der staatliche Exporthandel Österreichs von Leopold I. bis Maria Theresia, 1907; F. Pollack-Parnau, Eine österreichisch-ostindische Handelskompagnie 1775-85, 1927; H. Hassinger, die 1. Wiener Orientalische Handelskompagnie 1667-83, in: Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 35; 1942.


 
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