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FlüsseFlüsse: Das Flusssystem Österreichs wird von den Hauptflüssen Donau, Inn, Salzach und Drau bestimmt, wobei mit 96 % fast das gesamte österreichische Staatsgebiet zur Donau hin entwässert wird. Ausnahmen bilden nur Vorarlberg (großteils zum Rhein), Grenzgebiete im nordwestlichen Niederösterreich und nördlichen Oberösterreich (über Lainsitz und andere Moldauzuflüsse zur Nordsee). Die meisten österreichischen Flüsse sind Gebirgsflüsse und daher hinsichtlich der Wassermenge von der Schneeschmelze in der jeweiligen Gletscherregion abhängig. Viele Flüsse sind durch Seen aufgestaut, wodurch Abfluss- und Geschiebemenge auf natürliche Weise reguliert werden. Auch Waldreichtum regelt den Wasserabfluss und verringert die Hochwassergefahr. Generell sind die niedrigsten Wasserstände im Winter (in flacheren Landesteilen auch im Spätsommer), die höchsten nach der Schneeschmelze im Frühjahr (bei Hochgebirgsflüssen im Sommer) zu verzeichnen (Hochwasser). Die Flussschiffahrt ist heute fast zur Gänze auf die Donau beschränkt. Vor dem Ausbau anderer Transportwege (vor allem der Eisenbahn) spielte diese auch auf anderen Flüssen eine bedeutende Rolle. Aufgrund des häufig hohen Gefälles bieten die österreichischen Flüsse günstige Voraussetzungen für die Errichtung von Wasserkraftwerken. 30 % der in Österreich hydraulisch erzeugten Energie (Wasserkraft) stammen aus Speicher- und 70 % aus Laufkraftwerken. Die Wasserkraft deckt insgesamt etwa 70 % des österreichischen Strombedarfs. In den 80er und zu Beginn der 90er Jahre konnte die Wasserqualität der "außergewöhnlich stark verschmutzten" Streckenabschnitte der österreichischen Flüsse angehoben werden, dennoch stellt die Gewässerqualität noch immer ein ernstes Problem dar. Zu den häufigsten Ursachen der Wasserverunreinigung zählen vor allem die Abwässer (Emissionen) aus Unternehmen und Haushalten sowie "natürliche" Einleitungen. Wirtschaftsbranchen, die die Flüsse am stärksten belasten, sind die Chemie-, Zucker- und Nahrungsmittel-, Zellstoff- und Papier- sowie Metallindustrie. Entscheidend sind dabei vor allem der Wirkungsgrad von kommunalen und betriebseigenen Kläranlagen sowie der Prozentsatz an Abwässern, der bereits durch derartige Anlagen erfasst wird ("Anschlussgrad"). In der Regel sind die Flüsse in Niederösterreich, Wien, im Burgenland und in der Oststeiermark stärker verschmutzt als in den anderen Bundesländern. Beispiele für Flüsse der schlechten Gewässerqualitätsstufen II- III, III, und III- IV sind: Thaya, Kamp, Krems (Niederösterreich), Pulkau, March, Traisen, Schwechat, Leitha und Donau (östlich von Wien) sowie Mur, Salzach und Inn (nach dem Durchfluss durch die Landeshauptstädte). Mit Ausnahme des Ostens Österreichs gehören den besten Kategorien I und I- II grundsätzlich kleinere und mittlere Fließgewässer bzw. die Oberläufe der größeren Flüsse Salzach, Mur, Drau, Gail und Gurk an.
Literatur: W. Katzmann und H. Schrom (Hg.), Umweltreport Österreich, 21991; Österreichische Raumordnungskonferenz (Hg.), ÖROK-Atlas zur räumlichen Entwicklung Österreichs, 1988; Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Hg.), Gewässerschutzbericht 1993.
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