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FaschismusFaschismus, zunächst Eigenbezeichnung der politischen Bewegung, die in Italien unter B. Mussolini ab 1922 ein diktatorisches Regime errichtete, später für alle antidemokratischen und antimarxistischen Herrschaftssysteme und Ideologien nach dem 1. Weltkrieg verwendet, auch für den Nationalsozialismus. Charakterisiert wurde der Faschismus (nach Ländern verschieden) durch nationalistische, militaristisch ausgerichtete Diktaturen, die Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele anwendeten und die Demokratie mit ihren Ideen und Institutionen (Rechtsstaat, Pluralismus, Toleranz, Bürgerrechte, Mehrparteienparlament) ausschalteten. Der italienische Faschismus beeinflusste ideologisch Teile der Heimwehr, politisch seit April 1933 die Bestrebungen von Bundeskanzler E. Dollfuß zur Ausschaltung der Demokratie (Austrofaschismus) sowie die österreichische Außenpolitik der darauf folgenden Jahre (Römische Protokolle vom 17. 3. 1934, Zusatzprotokoll vom 23. 3. 1936, Nichtbeteiligung Österreichs an Völkerbundsanktionen vom 9. 10. 1935 wegen des Abessinienfeldzugs). Literatur: F. L. Carsten, Faschismus in Österreich, 1978; P. Dusek und andere (Hg.), Faschismus-Theorien, Fallstudien, Unterrichtsmodelle, 1980.
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