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Erbse, Heimo - Ermacora, Felix (5/25)
Erbvertrag Erdbeben

Erdäpfel


Erdäpfel (Kartoffel, Solanum tuberosum L.): Schon 1588 erhielt C. Clusius 2 Knollen als Kuriosität für den Botanischen Garten in Wien; im Kloster Seitenstetten (Niederösterreich) wurden sie 1620 erstmals in einem Garten gezogen. Maria Theresia und Joseph II. förderten den Erdäpfelanbau, der um 1740 in Pyhrabruck im Waldviertel nachweisbar ist. J. Jungblut († 1795), Pfarrer von Prinzendorf (Niederösterreich), ließ 1761 Erdäpfel aus seiner Heimat Holland bringen ("Erdäpfeldenkmal" an der Kirchenmauer von Prinzendorf, 1834). Der Anbau wurde durch die Hungersnot 1772/73 verbreitet. In der Not der Napoleonischen Kriege wurden Erdäpfel Volksnahrungsmittel, auch in den Notzeiten des 1. und 2. Weltkriegs spielten Erdäpfel eine wichtige Rolle.

Die Erdäpfelstaude ist eine 1-jährige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. Alle grünen Teile - auch die im Licht ergrünten Knollen - sind giftig. Die Knollen (Sprossknollen) enthalten bis zu 20 % Stärke und 2 % Roheiweiß und werden als Speise- und Futtererdäpfel auch zur Herstellung von Stärkemehl und Alkohol verwendet. Zirka 2000 Sorten sind bekannt, rund 50 werden in Österreich angebaut (zum Beispiel Sirtema, Linzer Delikatesse, Naglerner Kipfler, Sieglinde, Sigma, Bintje). Sie unterscheiden sich nach Stärkegehalt, Reifezeit, Schalen- und Knollenfarbe, Knollenform und Krankheitsresistenz. Die Anbaufläche ist wegen Verringerung des jährlichen Pro-Kopf-Verbrauchs (60,1 kg) und besonders wegen der Umstellung der Schweinemast auf Getreidefütterung stark rückläufig. 1937 waren es 215.562 ha, 1980 52.500 ha und 1993 31.000 ha. Die Produktion von 886.000 t (1993) deckt den Bedarf.


 
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