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Bad Sankt Leonhard im Lavanttal - Baldass, Ludwig (18/25)
Bahr-Mildenburg, Anna Bailer-Galanda, Brigitte

Baiern


Baiern, Bajuwaren, lateinisch Baiovarii, germanischer Stamm, der sich im 5. und 6 Jahrhundert zwischen Donau und Alpen aus verschiedenen Stammesgruppen bildete. Während des 4. und 5. Jahrhunderts waren Germanen als römische Söldner an der Donau angesiedelt worden, aus Böhmen kamen größere Gruppen von Markomannen und Elbgermanen. Von durchziehenden oder sich auflösenden ostgermanischen Stämmen (Skiren, Heruler) blieben Reste zurück. Nach der Auflösung der römischen Herrschaft Ende des 5. Jahrhunderts breiteten sich die vorwiegend in Weilern oder kleinen Dörfern lebenden Baiern nach Süden bis in die Alpentäler und entlang der Donau aus, vermischten sich mit Romanen und Resten der Langobarden und besiedelten das heutige Oberösterreich, Salzburg und Tirol bis Säben und in das Pustertal. Um 550 wird der Stamm erstmals als Einheit genannt, stand aber schon unter fränkischer Oberhoheit. Er gliederte sich in Gaue, 6 Familien bildeten die adelige Oberschicht, die in der "lex Baiuvariorum" genannt ist. Zum führenden Geschlecht wurden Mitte des 6. Jahrhunderts die burgundischen Agilolfinger (bis 788). Um 600 setzte die christliche Mission ein, um 700 unter fränkischer Oberhoheit, getragen von Emmeram, Rupert und Corbinian.

Von den Baiern wurde vor und in der Karolingerzeit die Kolonisation Ostösterreichs und Karantaniens getragen. Nach 955 wurde eine Mark im Verband des Herzogtums Bayern erschlossen und besiedelt. Seit dem 10. Jahrhundert wuchsen aus Bayern die österreichischen Länder, zuerst 976 das Herzogtum Kärnten, 1156 Österreich und 1180 die Steiermark, dann auch das Erzbistum Salzburg und die Grafschaft Tirol als eigene Länder heraus.


Literatur: K. Reindel, Die Bajuwaren, 1981; H. Wolfram, Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Die Bajuwaren, Ausstellungskatalog, Mattsee und Rosenheim 1988.


 
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