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Augustiner-ChorherrenAugustiner-Chorherren (CRSA = Ordo Canonicorum Regularium Sancti Augustini), katholischer Männerorden nach der Regel des heiligen Augustinus; nicht wie andere Orden von einer Einzelperson oder Gruppe gegründet, sondern aus alten Traditionen (seit 4. Jahrhundert) und der gregorianischen Reform (11. und 12. Jahrhundert) erwachsene Form priesterlichen Gemeinschaftslebens mit Ordensgelübden. Jedes Kloster ist eine selbständige Einheit mit einem gewählten Abt (Propst) an der Spitze. Blütezeit der Augustiner-Chorherren im 12. Jahrhundert, noch einmal im 18. Jahrhundert. Unter Kaiser Joseph II. wurden im Gebiet des heutigen Österreich 10 Klöster (St. Andrä an der Traisen, St. Dorothea in Wien, Gurk, Pöllau, St. Pölten, Rottenmann, Seckau, Stainz, Suben und Waldhausen) aufgehoben, Anfang des 19. Jahrhunderts 2 weitere (St. Andrä i. Lavanttal, Ranshofen). Die Tätigkeit der Augustiner-Chorherren besteht insbesondere in der Pfarr- und Sonderseelsorge, dazu kommen erzieherische Aufgaben sowie Wissenschaft und Kunst. Die Klöster der Augustiner-Chorherren sind zu Kongregationen (seit 1959 zur Konföderation der Regularkanoniker vom heiligen Augustinus unter einem Abtprimas vereint) zusammengeschlossen: so 1907 die damals in Österreich bestehenden Augustiner-Chorherren-Klöster St. Florian (1071 gegründet), Reichersberg (1084), Herzogenburg (1112), Klosterneuburg (1133), Neustift bei Brixen (1142) und Vorau (1163) zur Congregatio Austriaca Can. Reg. Lateranensium, die unter einem auf Zeit gewählten Generalabt (seit 1987 Propst von St. Florian) steht. Die Augustiner-Chorherren betreuten 1994 mit 152 Ordenspriestern (insgesamt 189 Mitglieder) 107 den Klöstern inkorporierte Pfarren mit zirka 280.000 Katholiken (ohne Neustift bei Brixen: 127 Ordenspriester und 89 Pfarren). Literatur: M. Schmid und S. Diermeier, Kurzgefaßte Geschichte der Augustiner-Chorherren, 1961/62; F. Röhrig (Hg.), Die bestehenden Stifte der Augustiner-Chorherren in Österreich, Südtirol und Polen, 1997. Verweise auf andere Alben:
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