Die Hofburg

Auf dem Michaelerplatz befand sich die Hofburg mit dem Hauptportal. Im Zuge der bürgerlichen Revolution 1848 errichteten die Revolutionäre auf dem Michaelerplatz ihre Barrikaden. Ebenfalls zu sehen ist die Kirche St. Michael. Die Hofburg war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, an die heute nur noch die Burgkapelle erinnert. Später wurde sie zur prachtvollen Residenz ausgebaut. Von 1278 bis 1918 war sie der kaiserliche Regierungssitz der Habsburger. Heute befinden sich dort u.a. der Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten sowie die Heimstätte der Wiener Sängerknaben.

Spanische Hofreitschule

Ebenfalls in der Hofburg befinden sich die Spanische Hofreitschule mit den berühmten Lippizaner-Pferden und ein Museum. Die Pferde waren ursprünglich spanischer Herkunft, werden heute aber in Österreich (Piber in der Steiermark) gezüchtet. Ihren Namen verdanken die Pferde dem Dorf Lipizza (Lipica) im heutigen Slowenien, in dessen Nähe 1580 das ehemalige Hofgestüt gegründet wurde. Die Spanische Hofreitschule ist die älteste und letzte klassische Reitschule der Welt.

Kaiser Franz Joseph I.

Franz Joseph (1830 — 1916) war der älteste Sohn von Erzherzog Franz Karl und Prinzessin Sophie von Bayern. Nachdem 1848 in Wien eine bürgerliche Revolution niedergeschlagen worden war, trat er im Alter von 18 Jahren die Nachfolge seines Onkels Ferdinand I. an. Er residierte auf Schloss Schönbrunn und in der Sommerresidenz Bad Ischl. Politisch war Franz Joseph ein konservativer Kaiser. Außenpolitisch musste er mehr Niederlagen einstecken, als er Erfolge verzeichnen konnte. Doch die Entscheidung zur Modernisierung Wiens von 1857 („Bau der Ringstraße") ist hauptsächlich ihm zu verdanken. In seiner Regierungszeit fand ein Industrialisierungsschub statt. Neben Adel, Bürgertum und Bauernschaft entwickelte sich eine vierte Schicht: die Arbeiterschaft. Ihre Unzufriedenheit und die vielen Bevölkerungsgruppen, die in der Monarchie lebten, führten zu sozialen und nationalen Unruhen. Doch der Kaiser widersetzte sich vielen Reformvorschlägen. 1914 unterschrieb er die Kriegserklärung an Serbien. Er starb 1916, zwei Jahre vor dem Ende des 1. Weltkrieges.

Altes Hofburgtheater

Unter Kaiserin Maria Theresia (1717 — 1780) wurde ein Haus, in dem der Adel Tennis spielte, in ein Theater umgewandelt. Es befand sich am Michaelerplatz und war direkt mit der Hofburg verbunden. Gespielt wurden meist italienische Opern und französische Stücke. Unter Joseph II. (1741 — 1790) wurde das Theater offiziell zum Nationaltheater ernannt und hieß nun kurz „Hofburgtheater".

Ab nun standen auf dem Spielplan vorwiegend deutsche Schauspiele. Bei der Auswahl der Stücke musste viel Rücksicht auf den Kaiserhof und den Adel genommen werden. Nach der niedergeschlagenen bürgerlichen Revolution von 1848 unterlag das Burgtheater noch strengeren Zensurvorschriften. Demokratische oder soziale Themen konnten vorerst nicht auf die Bühne gebracht werden.

In den folgenden Jahren setzten die Direktoren des Burgtheaters wichtige Schritte: An die Autoren der gespielten Stücke wurden (noch ohne gesetzliche Verpflichtung) Tantiemen ausbezahlt. Bei der Schulung der Schauspieler wurde besonderer Wert auf gute Artikulation gelegt.1883 wurde erstmals und mit großem Erfolg der 2. Teil von Goethes „Faust" gespielt. Er hatte zuvor als unaufführbar gegolten.

Auch wurden berühmte Schauspieler engagiert — darunter Charlotte Wolter. Sie war beim Publikum so beliebt, dass manche Autoren eigene, für sie zugeschnittene Stücke schrieben. Ihre wichtigste Rolle war die Iphigenie in Goethes „Iphigenie auf Tauris". Dieses Drama wurde 1888 auch als letzte Aufführung am alten Burgtheater gespielt, kurz bevor man in das neue Gebäude an der Ringstraße übersiedelte. Am Ende des Stücks trat Charlotte Wolter auf die Bühne und sprach als letzten Gruß an das alte Burgtheater: „Leb wohl und gib ein holdes Wort des Abschieds mir zurück." (Goethe, Iphigenie auf Tauris) Anschließend verabschiedete sich der Direktor Adolf von Sonnenthal vom Publikum und vom alten Haus in einem Epilog von Alfred von Berger. (Siehe literarische Textstelle)

 

 

aktuelle Bilder

historische Bilder

 

Stefan Zweig,
Die Welt von Gestern, 1942

Epilog zur Abschlussvorstellung des alten Burgtheaters

Johann Nestroy,
Freiheit in Krähwinkel, 1849

Arthur Schnitzler

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Café Bräunerhof

Augustinerkirche

Kohlmarkt

Fledermaus Ouverture

Spanische Hofreitschule

Kaiser Franz Joseph

Kaiserin Maria Theresia

Arthur Schnitzler

Johann Nestroy

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k.u.k. Hofzuckerbäckerei Demel

Alfred Polgar