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Beethoven

Symphonie Nr. 6: 1. Satz (Allegro man non troppo)


Schaubild des
Grundschemas
Das Grundmodell einer einfachen Sonatenhauptsatzform.
Formschema
1. Satz
Der erste Satz trägt die von Beethoven gegebene Überschrift: "Erwachen heiterer Empfindung bei der Ankunft auf dem Lande".



Takte 1-4
Charakteristisch für die pastorale Grundstimmung ist am Beginn der Pastorale die liegende Quinte (ausgeführt von den Violincelli und Bratschen) zu der die Violinen ein ländlich klingendes Thema von 4 Takten intonieren. Diesem F-Dur-Hauptthema des Satzes liegt ein kroatisches Reigenlied zugrunde, dessen Melodie Beethoven hier übernommen hat.


Takte 9-33
Im neunten Takt erscheint ein neues Thema, ein Nebenthema, ebenfalls in der Tonart F-Dur, dessen letzter Takt sich verselbstständigt und zehnmal hintereinander gleichbleibend gespielt wird, ehe das Hauptthema wieder aufgenommen wird.
In wenigen Takten wird hier - um Beethoven zu zitieren - die Natur nicht abgemalt, sondern die Empfindung, die beim Anblick der Natur im Menschen aufkommt, beschrieben: es ist dies Wärme, Behaglichkeit, Frieden. Mit dem Kunstmittel der liegenden Baßstimme und den kurz gehaltenen Themen wird dieser pastorale Charakter erzielt.


Takte 67-82
Das Seitenthema erklingt hier nicht im Gegensatz zum Hauptthema, sondern dient der Vertiefung der bis jetzt entstandenen Empfindung.

Ähnliches - nämlich die aufgetretene Stimmung zu vertiefen - gilt von der sich anschließenden Schlußgruppe des Satzes.


Takte 151-178
In der Durchführung wird Beethoven zum Tonmaler der Empfindung. Er hebt den 2. Takt des Hauptthemas heraus, und moduliert mit diesem ohne Übergang von B-Dur nach D-Dur.

Ähnliches passiert mit diesem 2. Takt des Hauptthemas, wenn er von G-Dur nach E-Dur moduliert.


Takte 243-270
Insgesamt wird hier in 73 Takten - mit einmaliger Unterbrechung durch das Hauptthema - ausschließlich dieses eine Motiv (2. Takt des Hauptthemas) verwendet.
In der Durchführung kommt auch das Nebenthema zu Gehör. Es wird bis zum Fortissimo geführt und steht glanzvoll am Ende dieses Formabschnittes, der mit einem Triller auf G die Reprise einleitet.


Takte 428-453
In der Coda greift Beethoven das Hauptthema und das Epilog-Motiv auf. Letzteres gewinnt durch den triolischen Rhythmus eine Eigenständigkeit, die der dichterischen Idee des Satzes gerecht wird. Nicht das Spiel von Gegensätzen, sondern das Verwandeln und Neugruppieren kleiner melodischer Teile bestimmt den symphonischen Aufbau.


Takte 476-512
Der zweite Takt des Hauptthemas leitet dann den eigentlichen Schluß des Satzes ein und bringt ein Idyll, in dem die Klarinette als konzertierendes, das Fagott als Begleitinstrument auftritt.


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