Johann Stadlmayr (ca. 1570 Freising - 1648 Innsbruck) war
Hofkapellmeister Erzherzog Maximilians von Tirol, der ihn
sehr hoch schätzte. Nach dessen Tod wurde, dem
damaligen Brauch entsprechend, seine Hofkapelle
entlassen. Stadlmayr blieb zunächst in Innsbruck,
obwohl er nur eine kleine Rente erhielt.
Schließlich bewarb er sich als Kapellmeister an St.
Stephan in Wien. Nun aber konnte ihn Erzherzog Leopold
von Tirol, der Nachfolger Maximilians, durch ein hohes
Gehaltes und Gnadengelder zum Bleiben bewegen. Ein
Großteil der Werke Stadlmayrs erschien im Druck.
Sie waren sämtliche für die Kirche bestimmt und
sind durch den polyphonen Satz, zu dem sich erst
spät einige homophone Elemente mischten, und eine
sorgfältige Textbehandlung charakterisiert. Das Bild
zeigt die Capella nova, von der das hier
präsentierte Ave maris stella interpretiert
wird. (E. Stadler)
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