Geistige Komplexität lautet Irmfried
Radauers (1928 Salzburg) Auswahlkriterium für
verwendbare musikalische Phänome. Schon 1958
befaßte er sich als Pionier mit Elektronik. Radauer
(Abbildung) baute Österreichs erstes Studio für
elektroakustische Musik in Salzburg auf und emigrierte
als 1. europäischer Komponist auf dem Gebiet der
Computermusik in die USA. Als Assistent von B.
Paumgartner mit der Tradition vertraut, vermochte er die
Computermusik durch Klangerinnerungen zu
individualisieren, das heißt, mit Hilfe
transparenter Ordnungsprinzipien den - durch den Rundfunk
an Musik ohne Musiker gewöhnten - Zuhörer durch
das Musikstück zu leiten und neue Sound-Dimensionen
zu erschließen. Akustische Überreizung
weiß Radauer zu vermeiden, vgl. Hörbeispiel
Akoasmen (1968). (M. Saary)
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