"Nun dann durch - wenn man so will - einen Schicksalsschlag, es war ein Jubiläum des Bauernbundes, hieß es, ein Vertreter der Hochschule für Bodenkultur soll zu diesem Jubiläum sprechen.... Und da habe ich dort eine Rede gehalten...." (Leopold Figl, 1959)
Fast könnte man es als "Bestimmung" bezeichnen, daß Leopold Figl seine politische Karriere im Nö. Bauernbund begann. Seit frühester Jugend kannte er die wichtigsten Bauernpolitiker Niederösterreichs, die aus der unmittelbaren Umgebung des Tullner Bezirks stammten. Durch diese frühen Kontakte wurde Figl in seinem Vorhaben bestärkt, selbst politisch aktiv zu werden. Der berufliche Werdegang im Bauernbund, die Mitwirkung an der Organisation des Katholikentages, die Berufung zum Führer der "Ostmärkischen Sturmscharen" und nicht zuletzt seine Freundschaft mit Engelbert Dollfuß weisen auf das politische Umfeld Leopold Figls hin: es war das christlichsoziale Lager, dem er sich zugehörig fühlte.
Im 2. Raum wird versucht, die gesellschaftliche Stellung und die politisch - ideologische Position Figls in übergeordnete, historische Bezüge einzubetten: die ereignisgeschichtlich relevanten Themenbereiche aus der Zeit von 1919 bis 1938 werden dabei bewußt der "Einzelgeschichte" Leopold Figls gegenübergestellt.
|
