Tennissport

Tennissport: Unter Kaiser Ferdinand I. (1503-1564) wurden in Wien mehrere "Ballhäuser" errichtet (daher der Name "Ballhausplatz"), in denen eine Vorform von Tennis und Badminton gespielt wurde. Bis in das 19. Jahrhundert war der Tennissport dem Adel vorbehalten, um die Wende zum 20. Jahrhundert kam es zur Gründung von Vereinen für die Öffentlichkeit (Linz 1890, Wien 1900). Die internationalen Meisterschaften von Österreich wurden zwischen 1894 und 1914 in Prag ausgetragen, Österreich war an 6. Stelle der Weltrangliste. 1902 wurde der Österreichische Lawn-Tennis-Verband in Wien gegründet (1. Präsident J. Ebermann) und das 1. österreichische Profiturnier (mit Damenbeteiligung) ausgetragen. F. Matejka und H. Redl waren die herausragenden Spieler der Zwischenkriegszeit. Nach 1945 organisierte W. Föger als erstes Turnier den Kitzbüheler "Alpenländerpokal", ab 1947 durfte Österreich wieder an internationalen Turnieren teilnehmen. Ab 1967 war H. Kary führender österreichischer Spieler. 1975 wurde in der Südstadt bei Wien ein Leistungszentrum eröffnet. Der 1974 gegründete Austria-Tennis-Pool dient der Verknüpfung von sportlichen und wirtschaftlichen Interessen (Sponsoring). In neuerer Zeit nimmt bei den Herren T. Muster eine herausragende Stellung ein, weitere erfolgreiche Spieler sind H. Skoff und A. Antonitsch, bei den Damen P. Schwarz-Ritter, B. Paulus und J. Wiesner. Die wichtigsten Turniere in Österreich finden in Kitzbühel und in der Wiener Stadthalle statt.

Literatur: W. Föger, Smash! Österreichs Aufstieg zur Tennisgroßmacht, 1992.