Sankt Lambrecht

Sankt Lambrecht, Steiermark, Bezirk Murau, Markt, 1028 m, 1580 Einwohner, 44,18 km², höchstgelegene Marktgemeinde der Steiermark, im Thajagraben der steirisch-kärntnerischen Grenzberge. - Holzverarbeitung (Fenster, Möbel), Dynamitfabrik (Sprengstoff, militärische Produkte), Fremdenverkehr (16.040 Übernachtungen). - Benediktinerabtei (kaiserliche Bestätigung der Gründung 1096, 1786-1802 und 1939-45 aufgehoben), ab 1639 durch D. Sciassia im Barockstil neu erbaut, der stilistisch reinste Stiftsbau in Österreich. Die gotische Stiftskirche (Neubau bis 1421) mit romanischen Fundamenten und Zweiturmfassade ist eine 3-schiffige Hallenkirche (78 m lang), gotische Fresken (spätes 14. und frühes 16. Jahrhundert), romanische Portale, 3-geschossiger Stuckmarmor-Hochaltar (1632), reich geschmückte Kanzel (1731-32) und Sakristei; im Stift Fürstenzimmer, Gemälde- und Skulpturensammlung (teilweise gotisch), Vogelsammlung von B. Hanf; volkskundliche Sammlung, Kaisersaal mit reichem Stuck (1645) und Brunnen, Refektorium mit Spiegelgewölbe, Prälatensaal. Vom Stift Sankt Lambrecht wurde Mariazell gegründet; gotische Peterskirche (ehemalige Spitalskirche (1424), mit spätgotischem Flügelaltar (um 1525) und Tafelbildern des "Meisters der St. Lambrechter Kreuzigungen" (um 1435); romanischer Karner (urkundlich 1148); ehemaliges Schlossareal mit Bergfried; Schlosskapelle (1418) mit Flügelaltar (um 1520-23) einer Villacher Werkstätte; Gartenpavillon (1646-48).

Literatur: P. O. Wonisch, Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes St. Lambrecht, 1951; B. Plank, Geschichte der Abtei St. Lambrecht, 1976.