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Salvatorianerinnen - Salzburg-Ring (6/25)
Salzburg Land Salzburger Aluminium AG, SAG

Salzburg Stadt


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Salzburg.




Salzburg (Stadt), Salzburg, Bezirk Salzburg, Statutarstadt, 424 m, 148.473 Einwohner (1981: 139.426 Einwohner), 65,64 km2, Landeshauptstadt von Salzburg und viertgrößte Stadt Österreichs, liegt im beckenartig erweiterten Salzachtal (Salzburger Becken), am Nordrand der Alpen; von der Salzach durchquert, umgeben von Kapuzinerberg (638 m), Mönchsberg (508 m) und Gaisberg (1287 m). - Sitz der Landesregierung, des Landtags, aller Landes- (-schulrat, -gendarmeriekommando usw.) und Bezirksbehörden, Landes- und Bezirksgericht, Gefangenenhaus, Bezirkshauptmannschaft, Finanzlandesdirektion, Sicherheitsdirektion für Salzburg, Gebietsbauleitung für Wildbach- und Lawinenverbauung, Arbeitsmarktservice, Finanzamt, Punzierungsamt, Eich- und Vermessungsamt, Zollamt mit Zweigstellen und Zollwachabteilung, Zweiganstalt der Oesterreichischen Nationalbank, ORF-Landesstudio, Regionalstelle der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Bundesamt für Zivilluftfahrt, Bundesdenkmalamt, Bundesasylamt, Bundespolizeidirektion, Zweigstellen von Umweltbundesamt und Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung, Bundesstaatliche bakteriologisch-serologische Untersuchungsanstalt, Bautechnische Versuchs- und Forschungsanstalt, Militärkommando Salzburg, Direktion Salzburg der Post und Telekom Austria AG, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Landarbeiterkammer, Bezirksbauernkammer und andere Kammern und berufsständische Vertretungen, Deutsche Handelskammer in Österreich, Berufsförderungsinstitut, WIFI, Berufsinformationszentrum; Landeskrankenanstalten, Landesnervenklinik, Arbeitsunfallkrankenhaus, Diakonissenkrankenhaus, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Sonderkrankenhaus für Alkohol- und Medikamentenabhängige, Tagesklinik, Tuberkulosenfürsorgestelle, Gebietskrankenkasse mit Zahnambulatorium, Alkoholkrankenberatung, AIDS-Hilfe, Schulpsychologische Bildungsberatung, Jugendberatungsstelle und weitere Beratungs- und Hilfsdienste, Sozialpädagogisches Zentrum, Arbeitstrainingszentrum (Pro mente infirmis), Büro für Frauenfragen des Landes Salzburg, Frauenbüro der Stadt Salzburg, Frauenhaus, Caritas, Pro Juventute Österreich, Haus der Jugend, Internationales Jugendzentrum, mehrere lokale Jugendzentren, Jugend- und Bildungszentrum der Arbeiterkammer, Bildungshaus St. Virgil, SOS-Kinderdorf, Österreichische Kinderfreunde; Sportzentrum Nonntal, Sporthallen Alpenstraße und Riedenburg, Stadion Lehen; Erzdiözese Salzburg, zahlreiche Klöster, Kongregationen und Missionshäuser, Evangelische Superintendentur, Altkatholische Kirche, Baptistengemeinde, Methodisten, russisch-, rumänisch- und serbisch-orthodoxe Kirche, Islamisches Kulturzentrum, Israelitische Kultusgemeinde, Buddhistische Gemeinschaft, Freie Christengemeinde, Jehovas Zeugen, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage; Konsulate, Französisches Kulturinstitut und andere internationale Kultur- und Kulturaustauschinstitutionen, Universität für Musik und darstellende Kunst "Mozarteum", Universität Salzburg, Fachhochschule, University of Portland Center, University of Redlands, 2 Bundesoberstufenrealgymnasien, 4 Bundesgymnasien und Bundesrealgymnasien, Bundesgymnasium für Berufstätige, Bundesrealgymnasium, Wirtschaftkundliches Realgymnasium, Akademisches Gymnasium, Abendgymnasium, Privatgymnasium (Borromäum, Ursulinen, Herz-Jesu-Missionare), American International Schools, Waldorfschule, Volkshochschule, 9 Berufsschulen, 2 Handelsakademien, Handelsakademie für Berufstätige der Arbeiterkammer, Höhere Bundeslehranstalt für alpenländische Milchwirtschaft und für wirtschaftliche Berufe, Höhere Technische Bundeslehranstalt, Akademie für Sozialarbeit für Berufstätige der Arbeiterkammer, Integrative Schule für Sozialdienste (Caritas), Fachschule für Altendienste und Pflegehilfe, Bundeshebammenlehranstalt, Allgemeine Krankenpflegeschule, Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (privat), Pädagogische Akademie und Pädagogisches Institut des Bundes, Religionspädagogische Akademie und Institut der Erzdiözese, Landesinstitut für Hörbehinderte; Landesinstitut für Volkskunde, Europäische Akademie der Wissenschaft und Künste, Internationale Congress Akademie, Internationale Sommerakademie für bildende Kunst, Academia Scientiarum et Artium Europaea und weitere internationale bzw. ausländische Bildungseinrichtungen, zahlreiche öffentliche und kirchliche Bildungszentren, Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung, 4 L.-Boltzmann-Institute, Salzburger Technologiezentrum, Internationales Forschungszentrum für Grundfragen der Wissenschaft, Institut für Molekularbiologie (Österreichische Akademie der Wissenschaften), Paracelsus-Forschungsinstitut für Physiologie und Biophysik, Institut für Angewandte Psychologie und Psychotherapie, Österreichisches Institut für Rechtspolitik, Österreichisches Institut für Menschenrechte und weitere öffentliche oder private Institute, Universitätsbibliothek Mozarteum, Volks-/Stadtbücherei, Universitätsbibliothek, Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen, Diözesane Bücherei und Priesterhausbibliothek; Haus der Natur (Nationalparkinstitut), Salzburger Museum Carolino Augusteum (Zweigstellen: Spielzeug-, Domgrabungs- und Burgmuseum sowie Volkskundemuseum im Monatsschlössl Hellbrunn), Dommuseum, Residenzgalerie, Salzburger Landessammlungen Rupertinum, Barockmuseum, Mozart-Museum, -Haus, -Wohnhaus und -Archiv; Künstlerhaus, Literaturhaus Eizenbergerhof, Rockhouse, Kulturgelände Nonntal, Brauchtumszentrum Lainerhof; Forschungs- und Gedenkstätten für G. Trakl, C. Doppler und M. Haydn; Salzburger Landesarchiv, Archiv der Stadt Salzburg, Literaturarchiv, Erzbischöfliches Konsistorialarchiv; Tiergarten Hellbrunn, Landestheater, Kleines Theater, Elisabethbühne, Metropol, Salzburger Marionettentheater, Salzburger Kinder- und Jugendtheater, Theater am Mirabellplatz ("TOI Haus"), Ausstellungszentrum (Messen), "Das Kino" (Salzburger Filmkulturzentrum), Europahaus, unzählige kulturelle und musikalische Veranstaltungen - darunter Salzburger Festspiele, Salzburger Hochschulwochen, Festungskonzerte, Szene (Internationales Theater- und Tanzfestival), Osterfestspiele, "Salzburg Barock" (Pfingsten), Mozartwochen. Salzburger Airport (Flughafen Salzburg-Maxglan, mit Zollamt, Zollwache usw.), 5 Heizwerke der Österreichischen Fernwärmegesellschaft., Elektrizitäts-, Heiz-, Gas- und Wasserwerke sowie Speicherkraftwerke Strubklammkraftwerk (errichtet 1924, 15 MW, Gemeinde Faistenau) und Wiestalkraftwerk (errichtet 1913, 24 MW, Gemeinde Adnet) der Stadtwerke Salzburg, Hauptbahnhof Salzburg, Bahnhöfe Salzburg-Gnigl, Salzburg-Aigen, Lehen und Itzling; Festungsbahn Hohensalzburg der Stadtwerke, Redaktionen bzw. Außenstellen von "Salzburger Nachrichten", "Salzburger Volkszeitung" "Salzburger Woche", "Salz" (Salzburger Literaturzeitung), "Salzburger Landeszeitung", "Salzburger Stadtanzeiger", "Salzburger Stadtblick", "Salzburger Fenster" und überregionale Tageszeitungen.

Wirtschaft: 89.326 Beschäftigte (1991), davon rund 79 % im Dienstleistungssektor (vor allem persönliche, soziale und öffentliche Dienste, Handel, Fremdenverkehr - 1,725.224 Übernachtungen); im Produktionssektor dominiert die Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Brauereien, Gewürze, Brot), weiters eisen- und metallverarbeitende Industrie (Fahrzeuge, Eisen- und Metallwaren, Beschläge), Elektro-, Textil- und Bekleidungsindustrie, Bauwesen, Holzindustrie (vor allem Möbel), Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen.

Geschichte: Das Stadtgebiet von Salzburg war ab der Jungsteinzeit besiedelt (Kapuzinerberg, Bürglstein, Rainberg, Siezenheim, Kleßheim, Liefering, Rott und Hellbrunnerberg). Zur Zeit der Kelten gab es Höhensiedlungen auf dem Kapuzinerberg, dem Bürglstein, dem Festungsberg und dem Rainberg, die mit Beginn der römischen Herrschaft 15 v. Chr. durch eine Stadt am linken Salzachufer abgelöst wurden: Ivavo (keltisch, lateinisch Iuvavum) erhielt unter Kaiser Claudius um 45 n. Chr. das Munizipalrecht. Nach dem Zusammenbruch der römischen Verwaltung sind im späten 5. Jahrhundert eine Christengemeinde und ein Kloster bezeugt. Bis in das frühe Mittelalter hielten sich Teile der keltoromanischen Bevölkerung auf der befestigten Nonnbergterrasse. Bischof Rupert von Worms, der um 696/700 nach Salzburg kam, erhielt vom Baiernherzog die Reste der Römerstadt geschenkt und gründete das Kloster Sankt Peter sowie auf dem Nonnberg ein Frauenkloster, heute das älteste nördlich der Alpen.

Der deutsche Name Salzburg ist um 755 erstmals bezeugt. Bei der Errichtung der bairischen Diözesen durch den heiligen Bonifatius wurde Salzburg 739 Bischofssitz und 798 durch Papst Leo III. zum Erzbistum und Metropolitansitz der bairischen Kirchenprovinz erhoben. Unter dem aus Irland stammenden Bischof Virgil (746/47-84) entwickelte sich Salzburg zu einem Zentrum der Kunst und Kultur. Im 8. Jahrhundert entstanden die Michaelskirche (im 11. Jahrhundert erste Pfarrkirche) und die Marienkirche (ab 1139 Pfarrkirche, heute Franziskanerkirche). Kaiser Otto III. verlieh Salzburg 996 das Markt-, Maut- und Münzrecht, mit der Nennung eines Stadtrichters und einer Bürgerzeche (älteste bekannte im deutschen Sprachraum) war Salzburg ab dem 12. Jahrhundert die älteste Stadt im Gebiet des heutigen Österreich.

1077 errichtete Erzbischof Gebhard die Feste Hohensalzburg, nach Zerstörungen sorgte Erzbischof Konrad I. (1105-47) für den Wiederaufbau und für einen Ausgleich zwischen dem Domkapitel und der Abtei St. Peter. Im Kampf gegen Kaiser Friedrich I. Barbarossa fiel Salzburg in der Nacht vom 4. zum 5. 4. 1167 einem Brand zum Opfer. Nachdem bereits nach 1121 eine erste Stadtmauer angelegt worden war, wurden 1278 die Stadt und der Stadtteil am rechten Salzachufer ummauert, ein 2. Mauerring wurde anlässlich der Stadterweiterung 1465-80 angelegt. Das älteste Stadtrecht stammt von 1287. Im 15. Jahrhundert vergab das durch den Fernhandel reich gewordene Bürgertum zahlreiche Aufträge an Künstler.

Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612) begann mit der Umgestaltung der engen spätgotischen Stadt zum "deutschen Rom". Gemäß den Vorstellungen des venezianischen Architekten V. Scamozzi schuf er die großen Plätze rund um den Dom und ließ dafür 55 Bürgerhäuser abreißen. Nach Brand und Abriss des romanischen Doms scheiterte der überdimensionierte Plan des Domneubaus von Scamozzi. Wolf Dietrich ließ das Residenz-Neugebäude mit prachtvollen Stuckdecken und den Sebastiansfriedhof mit der Gabrielskapelle errichten (beide von E. Castello) und schuf für seine Lebensgefährtin Salome Alt das Schlösschen Altenau. Unter seinen Nachfolgern Marcus Sitticus (1612-19) und Paris Lodron (1619-53) wurde S. Solari aus Verna zum Baumeister des frühbarocken Salzburg. Er schuf den Dom (geweiht 1628), das Lustschloss Hellbrunn mit Wasserspielen und Gärten und die Befestigungsanlagen während des Dreißigjährigen Kriegs. Das italienische Barock in Salzburg, zuletzt vertreten durch G. Zucalli mit der Kajetanerkirche und der Erhardskirche im Nonntal, wurde Ende des 17. Jahrhunderts unter Erzbischof J. E. Graf Thun (1687-1709) vom österreichischen Barock abgelöst. J. B. Fischer von Erlach schuf den Mirabellgarten, den Hofmarstall mit Pferdeschwemme und Felsenreitschule, die Dreifaltigkeitskirche mit dem Priesterseminar, die Universitätskirche (Kollegienkirche) und die Ursulinenkirche, das Johannesspital und das Schloss Kleßheim bei Salzburg. Sein großer Konkurrent J. L. von Hildebrandt baute anstelle von Altenau das prachtvolle Schloss Mirabell (1818 zum Großteil durch Brand vernichtet). Mit Leopoldskron wurde 1736 der Kranz von Lustschlössern um die Stadt geschlossen, das Neutor (1764-67) verband die Riedenburg mit der Altstadt.

Nach Säkularisation des Erzstiftes war Salzburg 1803-05 Residenzstadt des Kurfürstentums Salzburg (Ferdinand III. von Toskana); 1806 erfolgte der erste Anschluss des Landes Salzburg an Österreich, verbunden mit dem Ende der Selbständigkeit. Nach einer Stagnation unter bayerischer Herrschaft (1810-16) mit der Aufhebung der 1622 gegründeten Benediktiner-Universität kam es unter den Habsburgern mit der Angliederung Salzburgs an Österreich ob der Enns zu einer schweren Rezession. An diese Zeit erinnern die übergeordneten Behörden in Linz (Oberlandesgericht, Bundesbahndirektion usw.). Erst die Errichtung des Kronlands Salzburg 1850 bzw. 1861, die Eröffnung der Westbahnstrecke 1860, die Positionierung von Salzburg als Stadt mit eigenem Statut 1869, vor allem aber die Aufhebung des fortifikatorischen Bauverbots und die Schenkung der Festungswerke durch Kaiser Franz Joseph I. 1860 leiteten einen neuen Aufschwung ein. Wälle, Gräben und Stadttore wurden größtenteils geschliffen, die Salzach reguliert und die Neustadt am rechten Flussufer unter Einbeziehung von Schloss Mirabell erweitert (Franz-Josef-Straße). Am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die Elisabeth-Vorstadt (Froschheim), Itzling und Lehen als neue Stadtviertel. Durch Eingemeindung kamen 1935 und 1939 Maxglan und Gnigl, dann Aigen, Leopoldskron, Morzg und Liefering zum Stadtgebiet. Im 2. Weltkrieg wurden über 40 % der Gebäude durch 15 amerikanische Luftangriffe zerstört oder schwer beschädigt.

Der im 19. Jahrhundert einsetzende Fremdenverkehr erhielt mit Gründung der Salzburger Festspiele (erste "Jedermann"-Aufführung 1920) enormen Aufschwung. Das Mozarteum und die wiedererrichtete Universität sind die führenden Einrichtungen Salzburgs in Kultur und Wissenschaft; ein vorbildliches Altstadterhaltungsgesetz und die Bewahrung eines Grünlandgürtels im Süden der Stadt kennzeichnen die jüngste Entwicklung. Da die städtische Wirtschaft vor allem von Handel und Dienstleistungsgewerbe lebt, entstanden kaum größere Fabriksbauten.

1997 wurde die Altstadt von Salzburg in der Kategorie Kulturdenkmal in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.

Kirchliche Bauten: Dom: Der Virgildom (geweiht 772) wurde als Krönungskirche des Baiernherzogs Tassilo III. gedeutet. Unter Kardinal Konrad III. entstand einer der größten romanischen Dombauten (1181-98) nördlich der Alpen, der durch Brand zerstört wurde. S. Solari errichtete 1614-28 nach dem Vorbild von Il Gesù in Rom den heutigen frühbarocken Dom, die Türme wurden 1652-55 gebaut, die 72 m hohe Kuppel wurde 1944 durch einen Bombentreffer zerstört und nach dem Krieg völlig erneuert; Barockausstattung von D. Mascagni, I. Solari, G. A. Dario und anderen; romanisches Taufbecken des Meisters Heinrich (1321), Orgel von C. Egedacher (1703), Krypta mit der Gruft der Erzbischöfe; Domgrabungen als Museum zugänglich. - Benediktinerabtei und Stiftskirche Sankt Peter. - Benediktinerinnenabtei und Stiftskirche Nonnberg. - Franziskanerkirche (erster Bau wohl im 8. Jahrhundert), ab 1139 Pfarrkirche, 1167 durch Brand zerstört, Neubau im spätromanischen Kirchenschiff noch erkennbar, spätgotischer Hallenchor (von H. von Burghausen und S. Krumenauer 1442-60 im Auftrag der Bürgerschaft erbaut), 83 m hoher Turm (1498), Hochaltar von J. B. Fischer von Erlach (1708) mit spätgotischer Madonna vom ehemaligen Flügelaltar M. Pachers (1498) im Zentrum; an der Chorwand ein Kranz von 9 Kapellen mit Werken von W. Feistenberger, F. Pereth, C. Lederwasch und J. M. Rottmayr; Rokoko-Chorgitter von T. Reckeisen (1780); im Kloster eine Schöne Madonna des weichen Stils (um 1420). - Kollegienkirche (Universitätskirche), schönster Kirchenbau J. B. Fischers von Erlach in Salzburg (1696-1707), ein Hauptwerk des europäischen Barock; die im Halbrund nach vorne ausschwingende Fassade ist einzigartig in der Architekturgeschichte; Altarblätter von J. M. Rottmayr, Skulpturen aus den Werkstätten von J. A. Pfaffinger und M. Guggenbichler. - Dreifaltigkeitskirche, erster barocker Kirchenbau J. B. Fischers von Erlach in Salzburg (1694-1702), Kuppelfresko von J. M. Rottmayr. - Markuskirche (ehemalige Ursulinenkirche), 1699-1705 nach Plänen J. B. Fischers von Erlach errichtet, Klosterbauten 1726 fertiggestellt. - Johannesspitalkirche, von Erzbischof J. E. Thun gestiftet, 1699-1704 von J. B. Fischer von Erlach erbaut, Altarbilder von J. M. Rottmayr. - Kajetanerkirche, 1685-1700 von G. Zucalli erbaut, Kuppelfresko von P. Troger (1727/28), Altarbilder von Troger und Rottmayr, Orgel von C. Egedacher (18. Jahrhundert), war 1700-1809 Klosterkirche der Theatiner. - Erhardskirche (im Nonntal), von G. Zucalli anstelle der ehemaligen Klosterspitalskirche von Nonnberg 1685-89 erbaut, Hochaltarbild von J. M. Rottmayr. - Michaelskirche (am Residenzplatz), im 8. Jahrhundert als Pfalzkapelle bezeugt, 1167 romanischer Neubau, 1767-73 barockisiert. - Bürgerspitalkirche St. Blasius, 1327-50 erbaut, 1428 Einbau einer Empore im Westteil, Dreikönigsaltar von P. Troger, Johannesfiguren von J. A. Pfaffinger; das Relief des heiligen Sebastian (Replik, Original im Salzburger Museum Carolino Augusteum) an der Nordseite von K. Asper (1614-20) stammt vom Linzertor. - Müllner Kirche, 1439-53 anstelle einer alten Marienkapelle in gotischem Stil errichtet, Hochaltar von V. Fischer mit Altarbild von M. J. Schmidt, weitere Altarbilder von J. M. Rottmayr, Stuck im Stil des frühen Rokoko (1735-38) von C. Fenninger. - Morzger Kirche, urkundlich 1139 bezeugt, W.-Turm (1520), barockes Langhaus (1683) mit spätgotischem Flügelaltar (1480) und Fresken von A. Faistauer (1923). - Weitere Vorstadtkirchen: Aigner Pfarrkirche (1689, 1909-11 erweitert); Gnigl (1732-38); Itzling (1903); Liefering (spätgotischer, im Kern romanischer Saalbau); Maxglan (um 1500, 1952-56 erweitert); Parsch (1955/56) und andere.

Friedhöfe: Petersfriedhof mit Arkaden (1626) und Kreuzkapelle (1170, 1624 umgestaltet), Ägidiuskapelle mit Fresken (um 1420), Margarethenkapelle (1485-91), Zugang zu den so genannten Katakomben. Sebastiansfriedhof mit Kirche (1749-53), 1595-1600 angelegt, 1888 aufgelassen, Gabrielskapelle (1597-1603), Grabmal von Paracelsus, in den Arkaden bedeutende Grabdenkmäler.

Weltliche Gebäude: Residenz: An der Stelle des alten Bischofshofs aus dem 12. Jahrhundert begann Erzbischof Wolf Dietrich 1595 mit Neubauten, die unter Paris Lodron 1619 fertiggestellt wurden. Die Prunkräume wurden 1689-1714 unter der Leitung J. L. von Hildebrandts mit Deckengemälden von J. M. Rottmayr und M. Altomonte ausgestattet, Stuck von F. und C. A. Brenno. Im Nordwestflügel ("Toskanatrakt", 1792) Sala Terrena und eine Landkartengalerie nach dem Vorbild des Vatikans, beide aus der Zeit Erzbischof Wolf Dietrichs, 1990-95 freigelegt; Residenzgalerie mit Werken der europäischen Malerei des 16.-20. Jahrhunderts. - Neugebäude, im Auftrag Erzbischof Wolf Dietrichs 1588-1603 erbaut, mit schwerem, farbigem Stuck von E. Castello (Ständesaal, Gloriensaal, Feldherrensaal), Turm 1702 erhöht und mit dem 1696 erworbenen Glockenspiel (ursprünglich für die Stadt Breda bestimmt) ausgestattet. - Rathaus, ehemaliges Bürgerhaus, 1407 als Rathaus eingerichtet, 1618 umgestaltet, 1775 Rokokofassade. - Hofmarstall, 1607 erbaut, Fassade von J. B. Fischer von Erlach (1693), 1926 und 1937 von C. Holzmeister zum Alten Festspielhaus, 1963 zum Kleinen Festspielhaus umgestaltet, darin die Winterreitschule mit Deckenbild "Türkenstechen" von J. M. Rottmayr und C. Lederwasch (1690), darüber die Sommerreitschule (Felsenreitschule). - Chiemseehof, nach 1300 als Sitz der Fürstbischöfe von Chiemsee errichtet, um 1600 und 1782 umgebaut, heute Sitz der Salzburger Landesregierung. - Großes Festspielhaus, 1956-60 von C. Holzmeister erbaut, Wandfries in der Wandelhalle von R. Hoflehner und Deckenfresko von C. Unger. Landestheater (1892/93); Mozarteum (1910-14); Kolleg St. Josef (1961-64); Bildungshaus St. Virgil (1965 und 1968-76 nach Entwurf von W. Holzbauer); Bundespolizeidirektion (1985); Naturwissenschaftliche Fakultät (1986); Finanzlandesdirektion (1987); SAFE-Zentrale (1996); Porschehof (Landesregierung, 1998); Institute der Universität Salzburg sind heute unter anderem im "Toskanatrakt" der Residenz und in Kapitelhäusern in der Altstadt untergebracht.

Schlösser: Mirabell, Arenberg (1814), Leopoldskron (ab 1736), Hellbrunn (mit Tiergarten), Kleßheim (Gemeinde Wals-Siezenheim).

Neutor (auch Sigmundstor), 1764-67 unter Erzbischof Sigismund Graf Schrattenbach errichteter, 131 m langer Tunnel durch den Mönchsberg zur Vorstadt Riedenburg, Portale künstlerisch gestaltet von W. und J. B. Hagenauer (1767).

Brunnen und Denkmäler: Residenzbrunnen (1656-61), größter barocker Brunnen Mitteleuropas, T. G. Allio zugeschrieben; Kapitelschwemme (1732), mit Neptungruppe nach Entwurf von G. R. Donner; barocke Hofmarstallschwemme (Pferdeschwemme) nach Entwurf J. B. Fischers von Erlach (1693/94), mit Rossebändigern von B. M. Mandl (1695), umgestaltet von F. A. Danreiter 1732; Marienstatue am Domplatz (1766-71) von W. und J. B. Hagenauer; Mozart-Denkmal von L. Schwanthaler (1842); Denkmäler für Paracelsus, Kopernikus, Schiller, Kaiserin Elisabeth, Turnvater Jahn, K. Wurmb und andere.



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Salzburg: Getreidegasse.




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Salzburg: Residenz.




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Salzburg: Innenstadt mit Kollegienkirche und Dom, im Hintergrund die Festung Hohensalzburg.




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Salzburg: 1 Dom - 2 Residenz - 3 Residenz-Neugebäude - 4 Franziskanerkirche - 5 Kollegienkirche - 6 Stiftskirche St. Peter - 7 Pferdeschwemme - 8 Kleines und Großes Festspielhaus - 9 Mozarts Geburtshaus - 10 Rathaus - 11 Schloß Mirabell - 12 Festung Hohensalzburg - 13 Museum Carolino Augusteum - 14 Bürgerspitalkirche St. Blasius - 15 Stift Nonnberg - 16 Mozarts Wohnhaus




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Wappen von Salzburg



Literatur: Salzburg-Stadt, Tätigkeitsbericht und Statistisches Jahrbuch, herausgegeben vom Magistrat der Stadt Salzburg, 1971ff.; 1200 Jahre Dom zu Salzburg, 1974; H. Dopsch und H. Spatzenegger (Hg.), Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, 2 Bände in 8 Teilen, 1981-91; F. V. Zillner, Geschichte der Stadt Salzburg, herausgegeben von H. Dopsch, 2 Bände, 1985 (11885-90); P. Peternell, Salzburg-Chronik, 41986 (bearbeitet von H. Dopsch und R. Hoffmann); B. Euler und andere (Bearbeiter), mit Beiträgen von R. Acker-Sutter und anderen, Salzburg. Stadt und Land (= Dehio-Handbuch), 1986; H. Dopsch, Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung, Festschrift 700 Jahre Stadtrecht von Salzburg, 1987; F. Martin, Kunst in Salzburg, 1987; Stadtgemeinde Salzburg, Amt für Statistik (Hg.), Salzburg in Zahlen, Beiträge zur Stadtforschung, 1989ff.; dasselbe, Bevölkerung der Stadt Salzburg nach wirtschaftlichen und sozialen Merkmalen, 1989; E. Marx (Hg.), Stadt im Umbruch, Salzburg 1980-90, 1990; E. Marx und T. Weidenholzer, Chronik der Stadt Salzburg 1970-79, 1993; E. Marx (Hg.), Bomben auf Salzburg, 31995; H. Dopsch und R. Hoffmann, Geschichte der Stadt Salzburg, 1996; E. Marx (Hg.), Befreit und besetzt. Stadt Salzburg 1945-55, 1996.


Verweise auf andere Alben:
Musikgeschichte: Anton Cajetan Adlgasser: Sinfonia A

 
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