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Pressekonzentration - Privatrecht (9/25)
Preuß, Paul Preußisch-österreichische Kriege

Preußen - Österreich


Preußen - Österreich: Die Beziehungen zwischen Österreich und dem zur bedeutenden Macht innerhalb des Reichs aufsteigenden Brandenburg-Preußen wurden Ende des 17. Jahrhunderts enger. Mit Zustimmung von Leopold I. nahm Kurfürst Friedrich III. am 18. 1. 1701 für das Herzogtum Preußen, außerhalb des Reichs, den Titel "König in Preußen" an. Nach der Eroberung der österreichischen Provinz Schlesien durch König Friedrich II. (1740) war das Verhältnis durch mehrere Kriege (Österreichischer Erbfolgekrieg 1740-48, Siebenjähriger Krieg 1756-63, Bayerischer Erbfolgekriege 1778/79) und durch eine feindschaftliche Rivalität gekennzeichnet. Die Konvention von Reichenbach vom 27. 7. 1790 beendete die Konflikte. Am 27. 8. 1791 wurde in Pillnitz ein Bündnis gegen Frankreich vereinbart, das sich jedoch im 1. Koalitionskrieg nicht bewährte, und Preußen schied 1795 aus (Napoleonische Kriege). Erst 1813 entstand wieder ein Bündnis gegen Frankreich, das zum Sturz Napoleons führte. Auf dem Wiener Kongress 1815 brach diese Rivalität, die für die Dauer des Deutschen Bundes andauern sollte, erneut aus. Auf den gemeinsam geführten deutsch-dänischen Krieg von 1863/64 folgte der entscheidende preußisch-österreichische Krieg 1866, der nach der österreichischen Niederlage bei Königgrätz zur Auflösung des Deutschen Bundes führte und Preußen ermöglichte, das Deutsche Reich zu errichten. Nach dessen Proklamation 1871 näherten sich die Monarchen wieder an (August 1871 und März 1879 Treffen in Gastein), und am 7. 10. 1879 wurde das Bündnis geschlossen, das zur Waffenbrüderschaft im Ersten Weltkrieg führte. Die politischen Konflikte wurden von wissenschaftlichen Kontroversen besonders in der Geschichtsschreibung begleitet, wo sich die klein-deutsch-preußische (H. Sybel, H. von Treitschke) und die groß-deutsch-österreichische Schule (J. vonFicker) bekämpften.

Wirtschaftlich bestanden besonders seit dem Beginn der Errichtung von Eisenbahnen und der Zunahme der Industrie entsprechende Kontakte, die sich aber auf ganz Deutschland erstreckten.

Unter veränderten politischen Umständen entwickelte sich das Verhältnis Deutschland-Österreich im 20. Jahrhundert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990 die Deutsche Demokratische Republik geographisch Nachfolger Preußens.


Literatur: A. Kohler, Das Reich im Spannungsfeld des preußisch-österreichischen Gegensatzes, in: Wiener Beiträge zur Geschichte der Neuzeit 2, 1975.


 
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