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Militärkommando - Minister (21/25)
Minderjährige Mineralwasser

Mineralogie


Mineralogie: Als Wegbereiter der montanistisch-mineralogisch-geologischen Forschung in Österreich gelten I. von Born und A. Stütz. Anfang des 19. Jahrhunderts stellte F. Mohs ein neues Mineralsystem vor und begründete die wissenschaftliche Mineralogie in Österreich. Durch die anschließenden Arbeiten von W. von Haidinger erreichte die österreichische Mineralogie international großes Ansehen. Sie war damals noch eng mit praktischen montanistischen Arbeiten verbunden und differenzierte sich allmählich in Kristallphysik und Petrographie. Dazu lieferten G. Tschermak-Seysenegg und F. J. K. Becke grundlegende Arbeiten. Ein umfassendes Werk über die Mineralvorkommen der Monarchie verfasste V. L. Zepharovich. A. Schrauf gilt als Mitbegründer der Kristallphysik, führte die rein beschreibende Mineralogie in die theoretische Mineralogie über und begründete auch die physikalisch-chemische Mineralogie. Eine weitere Aufgliederung in die Mineralchemie erfolgte durch C. Doelter y Cisterich. Auch die Meteoritenforschung erlangte in Österreich große Bedeutung (A. Beckh von Widmanstätter, G. Tschermak-Seysenegg, F. M. Berwerth, H. Michel). Im 20. Jahrhundert erzielte die Mineralogie aufgrund exakter Methoden der Mineralanalyse enorme Fortschritte in Theorie (Feinbau der Kristalle) und Praxis (Materialforschung). Die von B. Sander entwickelte Gefügekunde setzte sich als Methode zur Erfassung der räumlichen Lage von Gesteins- und Erzkörpern weltweit durch. Als neuer Zweig der Mineralogie etablierte sich die Erzmineralogie, von O. M. Friedrich verfeinert. Zur Kristallchemie und jetzt gültigen Systematik der Feldspäte lieferte F. K. L. Machatschki grundlegende Studien. H. Meixner verschaffte der Mineraltopographie neuen Aufschwung. Derzeit ist in Österreich das Vorkommen von rund 650 Mineralspezies bekannt.

Universitätsinstitute für Mineralogie bestehen in Wien, Graz (auch Technische Universität), Leoben (Montanuniversität Leoben), Salzburg und Innsbruck. Andere Forschungsinstitute: Naturhistorisches Museum Wien (mit staatlichem Edelsteininstitut), Geotechnisches Institut der Bundesversuchs- und Prüfanstalt Arsenal in Wien, Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum in Graz.

Schausammlungen: Weltberühmt sind die mineralogischen Sammlungen am Naturhistorischen Museum und am Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum. Weitere Sammlungen bestehen in den Landesmuseen in Klagenfurt, Salzburg, Linz, Innsbruck, Dornbirn und Eisenstadt, in der Sternwarte Kremsmünster sowie in einigen Heimatmuseen.


Literatur: R. Exel, Die Mineralien und Erzlagerstätten Österreichs, 1993. - Publikationsreihen: Mineralogy and Petrology (früher "Tschermaks Mineralogisch-Petrographische Mitteilungen"); Mitteilungen der Österreichischen Mineralogischen Gesellschaft; Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt; Mitteilungen der Abteilung Mineralogie des Landesmuseums Joanneum; Carinthia II.


 
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