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Magnago, Silvius - Mailberger Bund (12/25)
Mahr, Hans Maibräuche

Mähren


Mähren, bis 1918 Kronland (Markgrafschaft) der österreichisch-ungarischen Monarchie; 22.220 km2, 2,620.914 Einwohner (1910), davon 70,33 % Slawen (vorwiegend Tschechen, im Osten Slowaken), 29,38 % Deutschsprachige und 1,82 % Juden. Der Landtag in Brünn hatte 100 Mitglieder, 43 Abgeordnete wurden nach Wien entsandt. Landwirtschaft (Getreide, Kartoffel, Zuckerrüben, bedeutender Viehbestand), Bergbau (Steinkohle), Industrie (Textil, Metall, Hüttenbetriebe, Maschinen, Holz, Zucker und andere Lebensmittel) sowie Gewerbe waren die wichtigsten Wirtschaftsbereiche. Mähren hatte 6 Städte mit eigenem Statut, 34 Bezirkshauptmannschaften, das Erzbistum Olmütz und das Bistum Brünn, je eine deutsche und eine tschechische technische Hochschule, 30 Gymnasien (davon 14 deutsch), 28 Realschulen (davon 16 deutsch) und 11 Lehrerbildungsanstalten (5 deutsch). - Im 6. Jahrhundert besiedelten Slawen das Gebiet, gründeten im 9. Jahrhundert das Großmährische Reich (nach der Morawa = March benannt) mit dem Schwerpunkt bei Göding (Hodonín, Tschechische Republik), das bis in das niederösterreichische Weinviertel reichte und über Beziehungen zu Byzanz verfügte (Slawenapostel Cyrill und Method). 905 wurde dieses von den Ungarn zerstört. Um 1029 fiel Mähren an Böhmen, wurde 1182 von Kaiser Friedrich I. zur reichsunmittelbaren Markgrafschaft erhoben, blieb aber lehensrechtlich an Böhmen gebunden. 1526 kam es an die Habsburger. Im 19. Jahrhundert spitzte sich auch hier die Nationalitätenfrage zwischen Deutschsprachigen und Tschechen zu. 1905 brachte ein Ausgleich die Bildung nationaler Selbstverwaltungskörper und den Gebrauch beider Landessprachen bei Behörden und Schulen. Mit dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde Mähren am 28. 10. 1918 ein Teil der ČSR.


 
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