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Klíč Klietsch, Karl - Klosterneuburg (4/25)
Klien, Walter Klima, Viktor

Klima


Klima: Österreich hat vorwiegend gemäßigtes Übergangsklima, das in den Alpen (mit Ausnahme der inneralpinen Trockengebiete), im Alpenvorland und im Nordwesten (Mühlviertel) vom mitteleuropäisch-ozeanischen Klima mit feuchten Westwinden, im Nordosten, Osten und Südosten (Waldviertel, Weinviertel, Wiener Becken, Burgenland, Oststeirisches Hügelland, Klagenfurter Becken) vom niederschlagsarmen pannonisch- bzw. illyrisch-kontinentalen Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern, in den südlichsten Gebieten (Kärnten, Osttirol), auch von den Mittelmeerniederschlägen beeinflusst wird. Die Alpen wirken als Wetterscheide, die im Westen mit der Zentralalpenkette, im Osten im Winter mit den Nördlichen Kalkalpen, im Sommer mit dem Kamm der Niederen Tauern und Eisenerzer Alpen zusammenfällt. Die Niederschlagsmenge nimmt von Westen nach Osten ab und steigt meist mit zunehmender Höhe ("Steigungsregen"). Zu den niederschlagsreichsten Gebieten (Jahresmittel 2000-2500 mm und mehr) zählen die Außenrandgebiete der Gebirge (Nördliche und Südliche Kalkalpen) und die Kämme der Hohen Tauern, zu den niederschlagsärmsten (Jahresmittel unter 600 mm) der Seewinkel im Burgenland, der nordöstliche Teil des Wiener Beckens und das Marchfeld, lokal das Weinviertel sowie das zentrale und nördliche Waldviertel, insbesonders das untere Kamptal (300-400 mm). Die größte Schneemenge fällt im Jänner in den Alpengebieten unter 1200 m, in den höheren Lagen verschiebt sich dies auf März und April, in den höchsten Lagen auf Mai bis Juni. Die Grenze des ewigen Schnees liegt in den Nördlichen Kalkalpen bei 2700 m, in den Hohen Tauern bei 2900 m und in den Ötztaler Alpen bei 3000-3100 m Seehöhe, also rund 100-200 m höher als noch vor 100 Jahren. In abgeschlossenen Becken, Tälern und Mulden unter 1200 m tritt im Winter häufig Temperaturumkehr (Inversion) auf. Darüber liegen jedoch in diesen Räumen die Orte mit der längsten Sonnenscheindauer, so die Hungerburgterrasse und Seegrube bei Innsbruck und das Tiroler Mittelgebirge, die Terrassen um Aflenz, die Stolzalpe und die Südabdachung der Kärntner Mittelgebirge. Ebenso sonnenscheinreich sind das Neusiedler-See-Gebiet und das zentrale Waldviertel (1900-2000 Stunden pro Jahr, vergleiche dazu: Wien 1838 Stunden, Zürich 1760 Stunden, Davos 1814 Stunden). Die Kältepole sind der Lungau (oberes Murtal, Tamsweg, St. Michael), das Mitterennstal und das Kamptal unterhalb von Zwettl. Lokale und regionale Windsysteme haben in den Alpen eine große Bedeutung, vor allem der Föhn, der austrocknend wirkt und ungünstigen Einfluss auf die Gesundheit vieler Menschen hat. Der Trend der Niederschläge ist in den Trockengebieten des Nordostens und Ostens weiter abnehmend, in den Alpen eher konstant oder leicht zunehmend; die Temperaturen zeigen vor allem im Winter im Mittel eine deutliche Zunahme, im Sommer sind vor allem Hitze- und Trockenperioden häufiger als früher.


Literatur: H. Nagl, Klima- und Wasserbilanztypen Österreichs (= Geographischer Jahresbericht aus Österreich XL, 1981), 1983; Österreich-Atlas, Karte der Klima-Typen (III/9), Bobek-Kuez-Zwittkovits, mit Erläuterungen; F. Zwittkovits, Klimatypen, Klimabereiche, Klimafacetten. Erläuterungen zur Klimatypenkarte von Österreich, 1983.


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Schneeräumung auf der Arlbergbahn, 1935.

 
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