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Hohenlohe-Schillingsfürst, Konrad Prinz zu - Hoke, Giselbert (21/25)
Hohlbaum, Robert Höhlenbär

Höhlen


Höhlen: In Österreich sind derzeit über 11.000 Höhlen bekannt. Sie liegen zum Großteil in den verkarsteten Bergen der Nördlichen Kalkalpen, in den alten Kalken des mittelsteirischen Karsts und in den östlichen Gailtaler Alpen (Dobratsch). Verhältnismäßig zahlreich sind die Eishöhlen. Tropfsteinhöhlen finden sich vor allem im östlichen und südöstlichen Teil von Österreich; den reichsten und schönsten Tropfsteinschmuck zeigt das Katerloch bei Weiz (Steiermark). Die erste "Großexpedition" zur Erforschung der Höhlen unternahm J. A. Nagel im Auftrag von Kaiser Franz I. um die Mitte des 18. Jahrhunderts - 1879 wurde in Wien der 1. wissenschaftliche Verein für Höhlenkunde der Welt sowie die 1. höhlenkundliche Fachzeitschrift ("Literatur-Anzeiger des Vereins für Höhlenkunde") gegründet. Seit 1928 wird das Höhlenwesen durch Bundesgesetz staatlich geregelt (staatliche Höhlenkommission). 1929 erfolgte die Gründung des Speläologischen Instituts beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft. Die privaten Vereine haben sich 1949 zum "Verband österreichischer Höhlenforscher" zusammengeschlossen. Aufgrund der verstärkten Tätigkeit in- und ausländischer Höhlenforschergruppen seit Beginn der 70er Jahre wurde auch die Einrichtung eines Höhlenrettungsdiensts notwendig. Die staatliche Höhlenforschung in Österreich wird seit 1979 vom Naturhistorischen Museum betreut.

Die tiefsten Höhlen Österreichs: Lamprechtsofen (Leoganger Steinberge) 1400 m, Berger-Platteneck-Höhlensystem (Tennengebirge) 1300 m, Schwerhöhlensystem (Tennengebirge) 1219 m, Dachstein-Mammuthöhle (Dachstein) 1180 m, Jubiläumsschacht (Hoher Göll) 1173 m, Schneeloch (Tennengebirge) 1101 m, Jägerbrunntrog-Höhlensystem (Hagengebirge) 1078 m, Hirlatzhöhle (Dachstein) 1041 m, Herbsthöhle (Tennengebirge) 1029 m.

Die längsten Höhlen Österreichs: Hirlatzhöhle (Dachstein) 78.000 m, Raucherkarhöhle (Totes Gebirge) 56.400 m, Eisriesenwelt (Tennengebirge) 50.000 m, Dachstein-Mammuthöhle (Dachstein) 47.978 m, Kolkbläser-Monsterhöhlensystem (Steinernes Meer) 39.100 m, Tantalhöhle (Hagengebirge) 33.000 m, Berger-Platteneckhöhlen-System (Tennengebirge) 30.000 m, Jägerbrunntrog-Höhlensystem (Hagengebirge) 28.026 m, Frauenmauer-Langstein-Höhlensystem (Hochschwab) 20.215 m.

"Schauhöhlen" sind neben den Hochgebirgshöhlen - Eisriesenwelt, Dachsteinhöhlen (Mammut- und Rieseneishöhle) und Spannagelhöhle (bei Hintertux, Tirol) - folgende weitere Höhlen: Entrische Kirche bei Klammstein im Gasteinertal (teilweise wasserführend, Tropfsteinhöhlen), Lamprechtsofen bei Lofer (aktive Wasserhöhle), Koppenbrüllerhöhle bei Obertraun (aktive Wasserhöhle), Allander Tropfsteinhöhle (Wienerwald), Einhornhöhle bei Dreistetten (kleine Tropfsteinhöhle mit eiszeitlichen Tierknochen), Hermannshöhle bei Kirchberg am Wechsel (Tropfsteinhöhle), Kraushöhle bei Gams bei Hieflau (Tropfsteinhöhle), Lurgrotte bei Peggau und Lurgrotte bei Semriach (aktive Wasserhöhle und Tropfsteinhöhle), Griffener Tropfsteinhöhle (Kärnten), Obir-Tropfsteinhöhlen im Hochobir und Hundalm-Eis- und Tropfsteinhöhle (Tirol). Weganlagen und einen fallweisen Führungsbetrieb haben auch Eisensteinhöhle bei Bad Fischau (Niederösterreich), Hochkarschacht bei Göstling/Ybbs (Niederösterreich), Nixhöhle bei Frankenfels (Niederösterreich), Ötscher-Tropfsteinhöhle bei Gaming (Niederösterreich), Gaßl-Tropfsteinhöhle bei Ebensee (Oberösterreich), Eiskogelhöhle bei Werfenweng (Salzburg), Grasslhöhle bei Weiz (Steiermark), Katerloch im Sattelberg (Steiermark) und Rettenwandhöhle bei Kapfenberg (Steiermark).

Höhlen mit bedeutenden frühgeschichtlichen Funden: Drachenhöhle bei Mixnitz, Repolusthöhle bei Peggau, Salzofenhöhle im Toten Gebirge (höchstgelegener Altsteinzeitfundplatz Österreichs).


Literatur: T. Pfarr und G. Stummer, Die längsten und tiefsten Höhlen Österreichs, 1988; dieselben, Schauhöhlen in Österreich, 1993; R. Saar und R. Pirker, Geschichte der Höhlenforschung in Österreich, 1979; H. Trimmel, Höhlenkunde, 1968.


 
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