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Hohenlohe-Schillingsfürst, Konrad Prinz zu - Hoke, Giselbert (3/25)
Hohenlohe-Schillingsfürst, Konstantin Fürst zu Höhenstraße

Hohensalzburg


Hohensalzburg, 542 m (122 m über der Salzach), Festung der Stadt Salzburg, einer der größten und besterhaltenen Wehrbauten Europas. Der seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. besiedelte Festungsberg wurde in das spätantike Verteidigungssystem der Römerstadt Iuvavum, das auch die befestigte Hochsiedlung auf der Nonnbergterrasse (castrum superius) umfasste, einbezogen. Nach der Gründung des Klosters Nonnberg (712-15) verfielen diese Anlagen. Eine erste Burg, die Erzbischof Gebhard im Kampf gegen König Heinrich IV. 1077 als provisorischen Holzbau errichtete, wurde unter Erzbischof Konrad I. durch einen steinernen Wohnturm (Baufuge im Hohen Stock bis heute sichtbar) und eine mächtige Ringmauer ersetzt. Nach ersten Ausbauten durch B. von Weißpriach (Rundtürme der Ringmauer 1465), B. von Rohr (Schlangengang und Bastei 1479) und J. Beckenschlager (Schüttkasten 1484, Arbeitshaus) erfolgte unter Leonhard von Keutschach (1495-1519) der Ausbau zur Residenz im Stil der Spätgotik (eckige Ringmauertürme 1496, innere Schlossbastei und innere Ringmauer 1496-1501, Georgskirche 1501/02, Walzenorgel "Salzburger Stier" 1502, Materialseilbahn "Reißzug" 1504, Keutschach-Denkmal 1515). Die prachtvoll ausgestatteten Fürstenzimmer (Goldene Stube mit spätgotischem Kachelofen 1501) im Hohen Stock zählen zu den Spitzenleistungen europäischer Profanarchitektur der Spätgotik. Kardinal Matthäus Lang, der im Bauernkrieg 1525 von den Aufständischen 3 Monate lang auf Hohensalzburg belagert wurde, ließ den Bügermeisterturm als ersten Geschützturm ("Schlangenrondell" 1523), die Nonnbergbasteien (1526) und die große Zisterne im Schlosshof errichten. Unter Erzbischof Paris Lodron wurden die ausgedehnten Vorwerke im Westen und Norden (1631-42) angelegt, die Burg wurde als Hauptwerk dem von S. Solari erbauten Befestigungssystem der Stadt eingegliedert. Als letztes großes Bauwerk entstand 1681 entlang dem Aufgang die mächtige Kuenburgbastei. Das niemals eroberte Hohensalzburg wurde 1861 als Festung aufgelassen, diente aber bis zum 2. Weltkrieg als Kaserne. Die 173 m lange Standseilbahn vom Kapitelplatz zur Festung wurde 1891 errichtet, 1960 vom Betrieb mit Wasser auf Strom umgestellt. 1951-81 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten im gesamten Festungsbereich statt. In den unteren Fürstenzimmern zeigt das Festungsmuseum (als Abteilung des Salzburger Museums Carolino Augusteum) eine Dauerausstellung zum Mittelalter und der frühen Neuzeit, darüber ist - auch in jenem Raum, in dem Erzbischof Wolf Dietrich 1617 als Gefangener starb - das Rainermuseum (des Salzburger Hausregiments) untergebracht. In Anknüpfung an die von O. Kokoschka begründete "Schule des Sehens" finden alljährlich im Schüttkasten und im Arbeitshaus Kurse der Salzburg Sommerakademie statt.


 
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