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Böckstein - Böheimkirchen (6/25)
Bodenschätze Bodental

Bodensee


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Der Bodensee mit der Stadt Bregenz. Aquarell von K. L. F. Viehbeck, um 1820 (Albertina, Wien).




Bodensee, Vorarlberg, 396 m, 538 km2, 63 km lang und 15 km breit, bis 252 m tief; gehört als Kondominiumsgebiet zu Deutschland, der Schweiz und Österreich; österreichischer Uferanteil 27 km. Der Bodensee gilt als relativ sauberes Gewässer. Eine frühe keltische Fischereisiedlung befand sich bei Bregenz; bis zum 10. Jahrhundert nannten die Römer den See Lacus Brigantinus (erstmals durch Plinius den Älteren belegt) oder Lacus Venetus, namengebend war die karolingische Königspfalz Bodama ("Bodman"). Südwestlich von Bregenz führen die großen Zuflüsse Bregenzerach und Rhein gewaltige Geschiebemengen in den Bodensee Nach Mündungsregulierungen (1900 und 1923) mündet der Rhein in die Fußacher Bucht, deren Verlandung durch eine Rheinvorstreckung verhindert werden soll. Im Westen hat das alte Rheindelta die versumpften Landzungen Rheinspitz (Schweizer Grenze; Vogelschutzgebiet) und Rohrspitz weit in den See geschoben; dazwischen liegt die flache Bucht des Wetterwinkel. In der Bregenzer Bucht erheben sich die Ausläufer der Voralpen noch bis 60 m über das Seeniveau. Der Bodensee gilt mit 35 Arten (zum Beispiel Felchen, Seeforelle, Barsch) als fischreicher See, die Hauptfangzeit im sich rascher erwärmenden Untersee beginnt bereits im Mai. Der See ist auch ein Vogelparadies (rund 312 Arten allein im Rheindelta). Weitere Besonderheiten des Bodensees sind der "Rheinbrech" (die manchmal auftretenden "brecherartigen" Turbulenzen im Zusammenhang mit dem unvermittelten Absinken des trüben Rheinwassers im klaren Seewasser), die bei starkem Westwind auftretenden, meterhohen Wellenstaus am Ostufer und die mit Blaualgen überzogenen gefurchten Geröllsteine ("Furchen- oder Hirnsteine"). Eine ungeklärte Erscheinung ist das "Seeschießen", ein donnerartiges Rollen aus der Tiefe. Einen herrlichen Anblick bietet der mit Blütenstaub bedeckte See im Frühjahr. Die Bregenzer Festspiele bieten als Besonderheit die größte Seebühne der Welt. Der österreichische Hafen ist Bregenz. Die Länge der österreichischen Schiffswege beträgt von Bregenz nach Lindau 7 km, von Lindau nach Konstanz 55 km. Die Österreichischen Bundesbahnen verfügen über 5 größere Motorschiffe und 1 Motorboot. Damit werden jährlich rund 450.000 Personen befördert sowie 10 Millionen Personen-Kilometer an durchschnittlich 630 Fahrtagen (alle Schiffe) absolviert. Insgesamt besteht der Schiffspark der "Vereinigten Schifffahrtsunternehmen" (Deutschland, Schweiz, Österreich) aus 36 Schiffen mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Personen (jährlich rund 4,3 Millionen Passagiere). 1972 wurde die "Internationale Bodenseekonferenz" eingerichtet, an der die Länder Vorarlberg, Baden-Württemberg und Bayern sowie die Schweizer Kantone Schaffhausen, St. Gallen und Thurgau teilnehmen. Der staatlichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit dienen die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee, die Internationale Schifffahrtskommission für den Bodensee und die Internationale Bodenseefischerei.



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Bodensee: Festspielbühne in Bregenz.



Literatur: E. und O. Danesch, Österreich - Ein Land der Seen, 1979; E. Held, Vorarlberg und Liechtenstein, 1988; Eugen-Ruß-Verlag (Hg.), Land Vorarlberg, 1988; Österreichische Raumordnungskonferenz (Hg.), 7. Raumordnungsbericht, 1993.


Verweise auf andere Alben:
Briefmarken-Album: Euregio Bodensee

 
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